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Wirtschaft: 3,5 Prozent mehr Lohn für Verkäufer Einzelhandel schafft

in NRW Pilotabschluss

Berlin - Im Tarifkonflikt des deutschen Einzelhandels mit seinen 2,7 Millionen Beschäftigten ist ein Durchbruch geschafft. Für Nordrhein-Westfalen erzielten beide Seiten in der Nacht zu Donnerstag nach 17-stündigem Ringen einen Pilotabschluss, der Vorbild für die übrigen Tarifbezirke sein soll. Wie die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber mitteilten, bekommen die 440 000 Beschäftigten in NRW nach vier Monaten ohne Erhöhung zum 1. September zwei Prozent mehr Geld. Zum 1. September 2010 folgt eine Anhebung um 1,5 Prozent. Hinzu kommen 150 Euro Einmalzahlung sowie 150 Euro zur Altersvorsorge oder als Warengutschein. Der Vertrag läuft zwei Jahre bis zum 30. April 2011.

„Wir gehen davon aus, dass dieses Verhandlungsergebnis die Basis für die Abschlüsse im Einzelhandel der anderen Bundesländer ist“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane am Donnerstag in Berlin. Für die Arbeitgeber erklärten der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG), sie sähen die Möglichkeit, „dass der Abschluss Pilotfunktion hat“.

Die in der dritten Verhandlungsrunde erzielte Tarifeinigung gilt nach Angaben von Verdi auch für die Kaufhauskette Karstadt, deren Mutter Arcandor Insolvenzantrag gestellt hat.

In Berlin und Brandenburg läuft der Tarifvertrag am 30. Juni aus, erst danach werde neu verhandelt, sagte Günter Päts, Vize-Chef des regionalen Einzelhandelsverbandes, dem Tagesspiegel. „Ich bin optimistisch, dass wir zum 1. Juli eine neue Regelung haben werden.“ In der Regel orientiere man sich am bereits getroffenen Pilotabschluss. dpa/pet

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