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Wirtschaft: 3000 pfeifen auf die Sparpläne

Berlin - Anja Borg und ihre Kolleginnen aus dem Kundenservice sind dabei. Sie ahnen, dass ihre Abteilung ganz oben auf der Streichliste der Vattenfall-Vorstände steht.

Berlin - Anja Borg und ihre Kolleginnen aus dem Kundenservice sind dabei. Sie ahnen, dass ihre Abteilung ganz oben auf der Streichliste der Vattenfall-Vorstände steht. „Wir kämpfen um unseren Arbeitsplatz und dagegen, dass wir verkauft werden“, sagt Borg, bevor sie mit rund 3000 Kollegen vom Lützowplatz zur schwedischen Botschaft in Tiergarten zieht. Dort übergeben sie eine Protestnote.

Der schwedische Staat ist Eigentümer des Konzerns und dessen Berliner Tochtergesellschaft Vattenfall Europe, die das Deutschland-Geschäft steuert. Deren Chef hatte unlängst ein Sparprogramm in Höhe von 180 Millionen Euro angekündigt. Dazu sollen bis zu 1500 der etwa 21 000 Stellen hierzulande abgebaut werden. Also riefen Verdi und der Betriebsrat zur Kundgebung unter dem Motto „Gegen die Sparpläne, gegen Wortbruch, Tarifflucht und Zerschlagung“.

Immer wieder nennen die Demonstranten ein Argument: „Wer Milliardengewinne macht, braucht bei den Mitarbeitern nicht zu kürzen“, sagt auch Robert Witte. Der 28-jährige Wartungsmitarbeiter hat wie die anderen ausgestempelt und muss die Zeit nacharbeiten – zuerst will er aber seinem Unmut Luft machen.

Am Rande der Demonstration kam es zu einem tragischen Zwischenfall: Ein 68-Jähriger – offenbar ehemaliger Mitarbeiter – brach vor Ort zusammen und verstarb wenig später.sma

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