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Wirtschaft: 500 neue Jobs im Callcenter

Twenty4help startet in Neubrandenburg

Berlin - Der Callcenter-Betreiber Twenty4help hat am Montag im mecklenburgischen Neubrandenburg sein drittes Callcenter in Deutschland eröffnet. In den kommenden drei Jahren sollen 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Mitarbeiter wolle man aus der Region um Neubrandenburg rekrutieren, sagte ein Unternehmenssprecher.

Neubrandenburg gilt als Callcenter-Hochburg: Die zum Bertelsmann-Konzern gehörende Arvato AG ist hier ebenso vertreten wie die Telefonauskunft Telegate. „Die neuen Bundesländer sind sehr attraktiv für Callcenter“, bestätigt Patrick Tapp, Vizepräsident des Deutschen Direktmarketing Verbands. Viele ostdeutsche Regionen unterstützten Ansiedlungen finanziell, zudem sei das Lohnniveau niedriger als in den alten Bundesländern. Lohnkosten sind für Callcenter-Betreiber entscheidend, denn sie machen etwa 70 bis 80 Prozent der gesamten Kosten aus.

In die Kritik kam Twenty4help in der strukturschwachen Neißestadt Görlitz. Dort ist das Unternehmen der größte private Arbeitgeber. 2003 richtete es in der polnischen Grenzstadt Zgorzelec eine Filiale ein und kürzte danach die Gehälter auf deutscher Seite. „Damals gab es ordentlich Druck auf den Betriebsrat“, erinnert sich Ulrich Beiderwieden, Callcenter-Experte bei Verdi. Trotzdem gehöre Twenty4help nicht zu den „schwarzen Schafen“ der Branche, sagt Beiderwieden. „In diesem Unternehmen durften sich Betriebsräte etablieren, das ist nicht selbstverständlich.“

Bis März 2007 gehörte Twenty4help zum Internetdienstleister United Internet, der unter anderem die Webdienste gmx.de oder web.de betreibt. Trotz des neuen Investors sind die Verbindungen zum ehemaligen Mutterkonzern nicht gekappt: Im Neubrandenburger Callcenter soll der Telefonservice für „1&1 Internet“, die umsatzstärkste Marke von United Internet, übernommen werden, heißt es in Branchenkreisen. cgi

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