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Wirtschaft: 500 neue Stellen bei Berlin-Chemie

Pharmahersteller steigert Umsatz um 16,7 Prozent

Berlin - Der Arzneimittelhersteller Berlin-Chemie will in diesem Jahr rund 500 neue Stellen schaffen und seinen Umsatz um 20 Prozent auf etwa 700 Millionen Euro steigern. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz um 16,7 Prozent auf 587 Millionen Euro gewachsen, sagte der Vorstandsvorsitzende Reinhard Uppenkamp am Montag in Berlin. Das Inlandsgeschäft wuchs unter dem Eindruck der Gesundheitsreform nur um 1,4 Prozent, womit man „nicht höllisch zufrieden“ sei. Vor einem Jahr hatte Uppenkamp ein Plus von zwölf Prozent als Ziel genannt. Der Umsatz im Ausland legte dagegen erwartungsgemäß um 32,7 Prozent auf 313 Millionen Euro zu.

In seinem größten Auslandsmarkt Russland sei Berlin-Chemie zum Marktführer aufgestiegen. 131 Millionen Euro seien dort umgesetzt worden – ein Plus von 36 Prozent. Auch im Baltikum, der Ukraine und in Weißrussland sei Berlin-Chemie die Nummer eins. Das zur italienischen Menarini-Gruppe gehörende Pharmaunternehmen betreibt 29 Auslandsniederlassungen und exportiert Medikamente in fast alle Staaten des früheren Ostblocks. In diesem Jahr solle vor allem das Engagement in China und Indien verstärkt werden, sagte Uppenkamp.

Berlin-Chemie war aus einem DDR- Kombinat hervorgegangen und produziert fast ausschließlich im Treptower Ortsteil Adlershof. 247 Millionen Arzneimittelpackungen „Made in Berlin“ hätten das Werk im vergangenen Jahr verlassen, sagte Uppenkamp und nannte Berlin „einen ausgezeichneten Standort“: Es gebe großes Wissenspotenzial, vielfältige Unternehmen und „den Willen zur Zusammenarbeit“, sagte der Vorstandschef mit Blick auf die vom Senat geförderte Initiative „Gesundheitsstadt Berlin“. Jetzt müssten die Beteiligten sich besser vernetzen.

Berlin-Chemie produziert vorwiegend Herz-Kreislaufmittel und Antidiabetika. Produktionsstätten im Ausland seien zurzeit nicht geplant; die Filialen dienten nur dem Vertrieb, sagte Uppenkamp. Weltweit will Berlin-Chemie zum Jahresende 4200 Mitarbeiter beschäftigen; rund vier Mal so viele wie im schwächsten Jahr 1994. Etwa 100 der 500 neuen Stellen sollen in Berlin geschaffen werden.

Zum Gewinn machte Uppenkamp keine Angaben. Er verwies lediglich auf Reinvestitionen der Erlöse in Aus- und Weiterbildung sowie in neue Maschinen. Wegen der großen Auslastung sei in Adlershof eine zusätzliche Schicht eingeführt worden.

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