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Wirtschaft: 60 Milliarden Dollar von Fannie Mae US-Regierung erhält

Haushaltspolster.

Washington - Das Finanzministerium in Washington darf sich auf einen dicken Scheck des staatlich kontrollierten Baufinanzierers Fannie Mae freuen. Das Unternehmen kündigte die Zahlung von 59,4 Milliarden Dollar (45,3 Milliarden Euro) an. Hintergrund ist die Erholung am amerikanischen Häusermarkt, durch die Fannie Mae wieder satte Gewinne einfährt. Diese muss der Konzern nach seiner Rettung durch den Steuerzahler während der Finanzkrise abgeben.

Die Zahlung verschafft der US-Regierung finanzielle Luft in einer verfahrenen Situation. Seit Monaten tobt ein Haushaltsstreit zwischen den politischen Lagern in Washington, der schlimmstenfalls in der nächsten Zeit zur Zahlungsunfähigkeit des Staates führen könnte – wenn nämlich die selbst gesetzte Schuldengrenze erreicht wird. Angesichts der Milliardenzahlung wird dieser „Tag X“ nun von der US-Denkfabrik Bipartisan Policy Center im Oktober erwartet.

Fannie Mae zahlt das Geld im Juni. Zeitgleich überweist die ebenfalls vom Staat kontrollierte Schwestergesellschaft Freddie Mac weitere sieben Milliarden Dollar an die Regierung. Die beiden Konzerne spielen bei der Stabilisierung des US-Häusermarkts eine entscheidende Rolle. Ihre Aufgabe ist es, Hauskredite von privaten Banken aufzukaufen, damit diese neue Kredite vergeben können. Als der US-Immobilienmarkt ab 2007 einbrach, gerieten die zwei Finanzkolosse jedoch plötzlich in Not, und der amerikanische Staat stützte sie mit zusammen annähernd 190 Milliarden Dollar.

Mittlerweile hat sich der Immobilienmarkt aber erholt, und die Firmen verdienen wieder satt. Fannie Mae verbuchte für das erste Quartal unterm Strich einen sagenhaften Gewinn von 58,7 Milliarden Dollar. Mit den Zahlungen schrumpfen die Kosten des Steuerzahlers für die Rettung von Fannie Mae und Freddie Mac auf etwa 60 Milliarden Dollar und damit auf ein Drittel der ursprünglich ausgelegten Summe. dpa

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