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Wirtschaft: AB-Maßnahmen teurer alsArbeitslosenunterstützung

Studie aus Halle: Wiedereinstiegschancen genauer überprüfen BERLIN (mo). Die Umsetzung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) sind entgegen weit verbreiteter Annahme bedeutend teurer als die Finanzierung von Arbeitslosigkeit.

Studie aus Halle: Wiedereinstiegschancen genauer überprüfen

BERLIN (mo). Die Umsetzung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) sind entgegen weit verbreiteter Annahme bedeutend teurer als die Finanzierung von Arbeitslosigkeit.Die Finanzierung einer ABM-Stellen koste verglichen mit den entsprechenden Ausgaben für Arbeitslosigkeit mindestens das anderthalbfache an Mitteln, schreibt das Institut für Wirtschaftsforschung, Halle, (IWH) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.Dies ergebe eine Gegenüberstellung der direkten staatlichen Transfersleistungen an Arbeitslose und ABM-Mitteleinsatz.Da die Bundesanstalt für Arbeit der Hauptfinanzier von AMB sei, profitierten öffentliche Institutionen wie der Bund, die Länder, Kommunen und andere Sozialversicherungsträger von der Durchführung von ABM, was zu einem verdeckten Finanzausgleich auf Kosten der Beitragszahler und damit zu zusätzlicher Belastung der Lohnnebenkosten führe. Die Ökonomen aus Halle weisen darauf hin, daß allein für die Bundesanstalt für Arbeit (BA), die in jedem Falle die Hauptlast zu tragen haben, die Finanzierung von ABM fast fünfmal so teuer sei wie die Finanzierung der Arbeitslosigkeit.Dabei berufen sie sich auf das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der BA, wonach die Bundesanstalt ABM durchschnittlich mit 35 566 DM pro Beschäftigten fördere, während die so geförderten Beschäftigten zuvor im Durchschnitt Leistungen von 6846 DM bezogen hätten. Von der Zielsetzung der ABM hänge es im wesentlichen ab, wie man die überproportionale Belastung durch die Arbeitslosenversicherung werten müsse.Liege das Ziel primär in der Verbesserung der Wiedereinstiegschancen auf dem ersten Arbeitsmarkt, könne die diese Finanzierung durchaus rechtfertigt sein.Allerdings müsse man sich dann auch genauer damit befassen, inwieweit im Einzelfall das Ziel tatsächlich erreicht werde.Bisherige Untersuchungen deuteten eher daraufhin, daß ABM die individuelle Chancen auf eine reguläre Beschäftigung nicht verbesserten, schreiben die Hallenser untr Bezugnbahme auf einen 1995 erschienenen Beitrag zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

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