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Wirtschaft: Abends heizen und Geld sparen

Wer Nachtspeicheröfen hat, zahlt weniger Stromsteuer

Es gibt Tageszeiten, da ist Strom günstiger als sonst. Denn normalerweise beträgt die Stromsteuer 2,05 Cent pro Kilowattstunde. Wer jedoch mit einem Ofen heizt, der die Energie nachts zieht, muss nur 1,23 Cent bezahlen. Voraussetzung: Dieser so genannte Nachtspeicherofen muss vor dem 1. April 1999 installiert worden sein. Der Steuerausfall für den Bund betrug durch diese Vergünstigung allein im vergangenen Jahr 233 Millionen Euro. Ein scheinbarer Luxus in der gegenwärtigen Haushaltssituation.

Doch selbst die Opposition schrie entsetzt auf, als die rotgrüne Regierung Pläne aus der Tasche zog, diese Subvention aufzuheben. Der Grund: Nachtspeicheröfen werden vorwiegend von einkommensschwachen Familien und Rentnern genutzt. Ein Wegfall der Subvention würde diese rund zwei Millionen Haushalte besonders hart treffen. Sie können sich eine Umrüstung auf andere Heiztechniken nicht leisten. Bis Ende 2006 sollten sie sich jedoch eine Alternative überlegen. Dann wird der Steuervorteil abgeschafft. chh

Subventionsland Deutschland – in dieser Serie berichtet der Tagesspiegel über die Wohltaten des Staates an Bürger und Firmen. Morgen: Steuerbegünstigungen für Baudenkmäler, die zum eigenen Zweck genutzt werden.

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