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Wirtschaft: Abfindungsangebot für Schering-Mitarbeiter

Berlin - Der Arbeitsplatzabbau bei Schering wird konkreter. Am Dienstag hat der Leverkusener Bayer-Konzern, der Schering gerade übernimmt, bestimmten Mitarbeitergruppen eine Abfindung angeboten, wenn sie freiwillig aus dem Unternehmen ausscheiden.

Berlin - Der Arbeitsplatzabbau bei Schering wird konkreter. Am Dienstag hat der Leverkusener Bayer-Konzern, der Schering gerade übernimmt, bestimmten Mitarbeitergruppen eine Abfindung angeboten, wenn sie freiwillig aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Höhe liegt nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Norbert Deutschmann deutlich über einem Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr. „Das ist das höchste Angebot, was je bei Schering gemacht worden ist“, sagte Deutschmann dem Tagesspiegel. Schering-Sprecher Oliver Renner bestätigte die Informationen grundsätzlich, wollte sich aber zu Details nicht äußern. Er bezeichnete das Angebot als „Ausdruck des Versuchs von Bayer, den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten“.

Ob sich das Bayer-Angebot auch im Vergleich zu anderen Abfindungsvereinbarungen sehen lassen kann, hängt davon ab, wie viel mehr als ein Bruttogehalt pro Jahr es am Ende wird. Aber auch Zusatzprämien sind möglich. Zum Vergleich: Die Beschäftigten des Berliner Baumaschinenherstellers CNH hatten nach langem Streik 1,4 Bruttogehälter je Beschäftigungsjahr erhalten, bei Bosch Siemens Hausgeräte in Berlin-Spandau zahlte das Unternehmen den Mitarbeitern 1,9 Bruttogehälter. Gesetzlich geregelt ist nur das Minimum: Das Kündigungsschutzgesetz schreibt einen Mindestbetrag von 0,5 vor, wenn der Mitarbeiter auf eine Klage vor dem Arbeitsgericht verzichtet.

Angaben dazu, wie viele Schering-Mitarbeiter Bayer über das Abfindungsangebot dazu bewegen will, ihren Arbeitsplatz freiwillig aufzugeben, gab es am Montag nicht. Nach Einschätzung des Betriebsrates ist das Angebot vor allem für Beschäftigte interessant, die schnell weggehen wollen oder bereits eine andere Perspektive haben. Eine offizielle Handlungsempfehlung wollte Betriebsratschef Deutschmann nicht abgeben, da Bayer das Angebot freiwillig gemacht hat, also ohne entsprechende Vereinbarung mit dem Betriebsrat. „Das ist die Entscheidung jedes Einzelnen“, sagte er.

Weiter unklar ist, wie stark der Standort Berlin vom angekündigten Abbau von insgesamt 6000 Arbeitsplätzen betroffen sein wird. Schering-Sprecher Renner bestätigte gestern nur, dass Details Anfang kommenden Jahres bekannt gegeben werden sollen.

Maren Peters

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