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Unter der Sonne Kaliforniens glänzt das VW-Logo derzeit nicht sehr überzeugend.

© dpa

Abgas-Skandal: Kalifornien setzt VW unter Druck

Im Abgas-Skandal fassen US-Umweltbehörden den VW-Konzern härter an. Und während das Unternehmen eine technische Lösung präsentiert, gibt es auch aus Asien neue Auflagen.

Die kalifornische Umweltbehörde Carb hat dem Volkswagen-Konzern in der Abgasaffäre eine Frist von 45 Tagen gesetzt. Binnen dieser Zeit müsse ein Plan zum Rückruf der Drei-Liter-Diesel von VW, Audi und Porsche stehen, teilte die Behörde auf ihrer Website mit.

Davon betroffen seien bis zu 16.000 Fahrzeuge der Modelljahre 2009 bis 2015. In der vergangenen Woche hatte VW nach eigenen Angaben den US-Behörden einen Rückruf-Plan für die Zwei-Liter-Diesel-Modelle vorgelegt.

Ausmaß noch gar nicht erkannt?

Anfang November hatte die Chefin der Behörde, Mary Nichols, gesagt, VW habe "das Ausmaß des angerichteten Schadens" noch gar nicht erkannt. Die kalifornische Behörde hatte die Affäre gemeinsam mit der US-Bundesbehörde EPA aufgedeckt.

Im September hatte der Volkswagen-Konzern zugeben müssen, dass bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen Software eingesetzt war, welche die Abgaswerte als zu niedrig auswies. Auf den Konzern kommen neben der Strafzahlung in den USA Milliardenkosten zu, weil alle betroffenen Wagen umgerüstet werden müssen.

Auch Südkorea will einen Plan

Die elf Millionen Autos fahren natürlich nicht ausschließlich in den USA. Viele Märkte, die VW weltweit bedient, sind betroffen. So ordnete Südkorea aktuell den Rückruf von mehr als 125.000 Fahrzeugen an. Eigene Tests hätten ergeben, dass VW absichtlich Abgaswerte manipuliert habe, teilte das Umweltministerium des asiatischen Landes am Donnerstag mit. Betroffen seien Autos mit älteren Motoren vom Typ "EA 189", die zwischen 2008 und 2015 vor allem im Geländewagen Tiguan enthalten waren.

Die südkoreanische VW-Tochter muss nun bis zum 6. Januar einen Plan für den Rückruf vorlegen. Zudem wurde eine Strafe von umgerechnet 11,6 Millionen Euro verhängt. VW war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Schaden möglicherweise weniger hoch

Der Wolfsburger Dax-Konzern hat eingeräumt, mit einer speziellen Software Abgastests manipuliert zu haben. Damit wirkten die Autos von Europas größtem Hersteller deutlich klimafreundlicher. Der Skandal kratzt am Image des Unternehmens und könnte zu Milliarden-Lasten führen.

So dramatisch wie anfangs befürchtet, dürfte der finanzielle Schaden nach Einschätzungen von Experten aber nicht ausfallen. Am Mittwoch hatte der Konzern eine technische Lösung für die betroffenen Motoren vogestellt, die auch beim Kraftfahrtbundesamt auf Zustimmung trifft. (AFP/rtr)

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