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Offenbar sind nicht nur Diesel-Fahrzeuge von Volkswagen von Manipulationen betroffen.

© dpa

Abgasskandal bei Volkswagen: Wohl noch mehr Benziner mit gefälschten Abgas-Werten

Der Abgasskandal bei Volkswagen weitet sich offenbar weiter aus. Womöglich sind mehr Benziner von falschen CO2-Angaben betroffen als zunächst angegeben.

Aus einer von Volkswagen am späten Freitagabend verschickten Übersicht "kritischer CO2-Fahrzeuge"des Modelljahres 2016 geht hervor, dass insgesamt 24Fahrzeugmodelle mit Benzinmotor betroffen sind. Bisher war nur die Rede von einem besonders sparsamen Benzinmotor mit Zylinderabschaltung, dessen CO2-Wertegeschönt sind.

Das Kraftfahrtbundesamt will die CO-Werte messen

Volkswagen hatte Anfang Novembermitgeteilt, dass bei rund800.000 Fahrzeugen falsche Kohlendioxid-Werte angegeben und damit zu niedrige Verbrauchswerte versprochen wurden. Dabei hatte es geheißen, betroffen seien überwiegend Diesel-Fahrzeuge.
Nun stellte sich heraus, dass auch die CO2-Werte des1,0-Liter-TSI-Motors mit 95 PSi m Seat Ibiza und im VW Polo betroffen sind .Auch der 1,0-Liter-Benziner mit115 PS im Seat Leon und der 1,4-Liter-Motor im VW Jetta (125 PS) stehen im Verdacht geschönter Angaben. Messungen des Kraftfahrt-Bundesamtes sollen nun klären, ob dieCO2-Werte tatsächlich höher sind. An der genannten Gesamtzahl von rund 800.000 betroffenen Fahrzeuge ändere sich damit aber nichts, betonte der Sprecher. Er begründete dies damit, dass beiden internen Untersuchungen andere Fahrzeuge herausgefallen seien.

Dem Vernehmen nach soll es diese Woche ein Treffen zwischen VW-Managern und der US-Umweltbehörde geben

Volkswagen hatte im September die Manipulation von Abgaswertenbei elf Millionen Fahrzeugenweltweit zugegeben. Dabei ging es um die Manipulation von Stickoxid-Werten. Seinen Ausgang genommen hatte der Skandal in den USA. Dort treffen sich Spitzenmanager von VW und Audi Insidern zufolge in dieser Woche mit Vertretern der US-Umweltbehörden. Dabei soll ein Plan vorgestellt werden, um die Abgasmanipulationen in den USA abzustellen, wie Reuters von mehreren Personenmit Kenntnis des Sachverhaltserfuhr. Die US-Umweltbehörde Epa verlangt von Volkswagen technische Lösungen, wie die Manipulation von Stickoxidwerten bei fast 500.000Diesel-Autos in den USA abgestellt werden soll. Der oberste VW-Motorenentwickler, Friedrich Eichler, werde an einem Treffen teilnehmen. Eine separate Unterredung sei mit leitenden Ingenieuren von Audi geplant. Weder Volkswagen noch die Epa bestätigten die Treffen.

Die Epa hat VW eine Frist bis zum 20.November gesetzt

"Wir sind in laufenden Gesprächen mit VW über die nächsten Schritte", sagte Epa-Sprecherin Laura Allen lediglich. Die kalifornische Umweltbehörde (Carb) hatte Volkswagen eine Frist bis20. November gesetzt, um einen Plan zu präsentieren, wie der Betrug beendet werden soll. In den USA drohen Volkswagen Strafen von umgerechnet bis zu16 Milliarden Euro. Die Behördenwerfen VW vor, eine illegale Software eingesetzt zuhaben. Ein Programm in der Motorensteuerung erkennt, ob sich das Auto auf dem Prüfstandbefindet und regelt die Abgaswerte so, dass Grenzwerteeingehalten werden. Im Normalbetrieb auf der Straße wird die Leistung nicht beeinträchtigt. rtr

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