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Abgeltungsteuer: Aktionärsvertreter sehen Aktienkultur beschädigt

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) und die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) haben die Pläne der Bundesregierung zur Besteuerung von Kapitalerträgen scharf kritisiert.

Berlin - "Viele, die eigentlich Aktien kaufen würden, tun dies nicht, weil sie fürchten, dass die geplante pauschale Abgeltungsteuer einschließlich der Abschaffung der Spekulationsfrist und des Halbeinkünfteverfahrens die Anlage unrentabel machen", sagte DAI-Direktor Franz-Josef Leven dem Tagesspiegel am Sonntag. "Die Unsicherheit darüber, was die Regierung plant und tun will, ist riesig", fügte Leven hinzu. Das DAI hatte kürzlich eine Studie vorgestellt, nach der die Zahl der Aktionäre in Deutschland auf den Stand von 1997 gefallen ist.

Berücksichtige man zusätzlich, dass ab 2007 die Sparerfreibeträge halbiert werden, förderten die Steuerpläne der Regierung die Zockerei statt die private Altersvorsorge, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker dem Bericht zufolge. Zusammengerechnet bedeute das Steuerpaket "für die meisten Anleger eine Verdopplung der Steuerlast". Nach Berechnungen des DAI würden die Anleger nicht zusätzlich belastet, wenn die geplante Abgeltungsteuer unterhalb von 20 Prozent festgesetzt und das Halbeinkünfteverfahren beibehalten würde. Nach Tagesspiegel-Informationen wollen die Aktionärsvertreter in Kürze mit einer Kampagne gegen die Pläne der Regierung an die Öffentlichkeit gehen. (Tsp)

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