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ABN Amro: Bankentrio überbietet Barclays

Jetzt ist es offiziell: Im Kampf um die niederländische Großbank ABN Amro hat das Konsortium um die Royal Bank of Scotland jetzt ein Übernahmeangebot vorgelegt. Die Offerte liegt knapp 14 Prozent über dem Gebot der britischen Großbank Barclays.

London - Den ABN Amro-Aktionären würden 30,40 Euro in bar sowie 0,844 RBS-Anteile je Aktie geboten, teilte das Konsortium mit. Damit werde ABN Amro mit 38,40 Euro je Aktie oder insgesamt mit rund 71,1 Milliarden Euro bewertet. Die Offerte hängt weiterhin vom Verbleib der amerikanischen ABN Amro-Tochter LaSalle im Konzern ab.

Barclays hatte am 23. April 3,225 eigene Aktien je ABN Amro-Papier geboten. Zum damaligen Kurs entsprach dies 36,25 Euro je Anteil. Da die Aktie seitdem gefallen ist, ist die Barclays-Offerte derzeit nur noch rund 34,28 Euro wert.

Das RBS-Konsortium rechnet damit, dass die Übernahme und die anschließende Zerschlagung ABN Amros Kostensynergien von 4,23 Milliarden Euro bringen können. Zudem sehen RBS, Fortis und SCH zusätzliche Ertragspotenziale von 1,22 Milliarden Euro. Diese sollen bis Ende 2010 realisiert werden. Das RBS-Konsortium betonte, dass bei der Übernahme durch die drei Banken weniger Arbeitsplätze abgebaut würden als im Falle einer Fusion zwischen ABN Amro und Barclays.

US-Geschäft für RBS

Die drei Banken wollen ABN Amro unter sich aufteilen. RBS werde Geschäftsteile für rund 27,2 Milliarden Dollar übernehmen und hat es vor allem auf das US-Geschäft sowie die asiatischen Segmente abgesehen. Die Bank wolle für die Übernahme neue Aktien für rund 15 Milliarden Euro ausgeben.

Fortis will durch die Übernahme zum Marktführer in den Benelux-Ländern werden und Anteile für rund 24 Milliarden Euro kaufen. 15 Milliarden Euro davon sollen über die Emission neuer Anteile gestemmt werden. Die spanische SCH will mit dem Kauf von ABN Amro-Segmenten für knapp 20 Milliarden Euro die Präsenz in Brasilien ausbauen und in Italien Fuß fassen. Die Spanier müssen sich für die Übernahme zwischen 9,5 und zehn Milliarden am Kapitalmarkt besorgen. (tso/dpa)

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