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Wirtschaft: Abschreibung: Industrieverbände schlagen Alarm

Die wichtigsten Wirtschaftsverbände haben am Montag vor einer Verschlechterung der Abschreibungsbedingungen gewarnt. Die Verlängerung der Abschreibungsfristen sei negativ für die Investitionstätigkeit, "wer investiert, wird bestraft", klagten die Verbände der Autoindustrie (VDA), des Maschinenbaus (VDMA), der Chemie (VCI) und der Elektroindustrie (ZVEI) in Berlin.

Die wichtigsten Wirtschaftsverbände haben am Montag vor einer Verschlechterung der Abschreibungsbedingungen gewarnt. Die Verlängerung der Abschreibungsfristen sei negativ für die Investitionstätigkeit, "wer investiert, wird bestraft", klagten die Verbände der Autoindustrie (VDA), des Maschinenbaus (VDMA), der Chemie (VCI) und der Elektroindustrie (ZVEI) in Berlin. Der VDA meinte, wenn die Abschreibung auf Pkw von fünf auf sieben Jahre verlängert werde, "könnte dies nicht ohne negative Folgen für die Stückzahlen in der Automobilfabrikation bleiben". Bereits eine Verlängerung der Nutzungsdauer um zehn Prozent kostet die Autoindustrie nach VDA-Rechnung 780 Millionen Mark. Deutlich stärker würden die Absenkung der degressiven Abschreibungssätze von 30 auf 20 Prozent durchschlagen: nach Angaben des VDA würde die Autoindustrie mit 2,56 Milliarden Mark belastet. Nicht weniger deutlich sind die Aussagen der übrigen Verbände. Dem ZVEI zufolge verliert die Elektroindustrie "einen halben Prozentpunkt Umsatzrendite". Der Elektroverband weist darauf hin, dass nicht der Bund, sondern die Länder über die Abschreibungstabellen entscheiden. Daraus leitet der ZVEI die Befürchtung ab, dass sich die Länder, "wegen der Steuerreform und wegen des Streits um die UMTS-Erlöse auf Kosten der Wirtschaft schadlos" halten könnten.

Die vier Industriezweige repräsentieren nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund einer Billion Mark pro Jahr und ein Investitionsvolumen von 55 Milliarden Mark. Die Branchen sind insbesondere in ihrer Rolle als Investitionsgüterhersteller betroffen; allein der deutsche Maschinenbau setzte im Inland zuletzt Investitionsgüter im Wert von 42 Milliarden Mark ab. Die Chemieindustrie, die zwischen zwölf und 15 Milliarden Mark im Jahr investiert, bezeichnet die bisherigen Abschreibungsbedingungen als "ordentlich". Wenn diese Bedingungen verändert würden, dann sei dies "ein staatlich verordnetes Programm zur Drosselung der Investitionstätigkeit der investierenden Wirtschaft", resümiert der Chemieverband.

alf

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