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Wirtschaft: Abstriche vom Aufschwung

ZEW-Konjunkturindex sinkt / Banken reduzieren Prognosen

Berlin (brö). Die Aussichten auf eine rasche Besserung der Wirtschaftslage in Deutschland haben sich nach Einschätzung von Finanzexperten weiter eingetrübt. Der Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sank im April deutlich von 57,6 auf 49,7 Punkte. Der durch eine Umfrage unter 300 FinanzmarktFachleuten ermittelte ZEW-Index sank zum vierten Mal in Folge. „Der Optimismus weicht den Realitäten, die weitere Konjunkturerholung in diesem Jahr ist noch nicht gesichert“, kommentierte ZEW-Chef Wolfgang Franz. Als Grund für den zunehmenden Pessimismus nannte er das teure Öl, die steigende Arbeitslosigkeit und zuletzt dürftige Konjunkturzahlen.

Auch die Banken hegen kaum noch Hoffnung auf einen starken Aufschwung. Die Volkswirte der Dresdner Bank schraubten deshalb ihre Erwartungen für das Wachstum in diesem Jahr herunter. Statt 2,0 Prozent werde es nur noch ein Plus von 1,4 Prozent geben, erklärte Chefökonom Michael Heise. Er machte den schwachen privaten Konsum dafür verantwortlich. Derzeit werde die Wirtschaftsleistung allein vom Export getragen. Die Hypo-Vereinsbank in München senke ihre Prognose von 1,2 auf 0,9 Prozent. „Die Erwartungen an einen starken Aufschwung waren im vergangenen Jahr übertrieben, jetzt kehrt die nüchterne Realität zurück“, sagte Thomas Hueck, Leiter der HVB-Konjunkturabteilung. Im kommenden Jahr sei allenfalls mit einem Plus von 1,5 Prozent zu rechnen.

Dagegen bessern sich offenbar die Aussichten für die Weltwirtschaft. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen will der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose anheben. Grund sei vor allem die starke Nachfrage aus Asien und die Erholung in den Vereinigten Staaten.

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