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Wirtschaft: Ackermann beteuert seine Unschuld Deutsche-Bank-Chef: Abfindungen bei Mannesmann „einwandfrei“

(tas). DeutscheBank-Chef Josef Ackermann hat im Mannesmann-Prozess erneut seine Unschuld beteuert.

(tas). DeutscheBank-Chef Josef Ackermann hat im Mannesmann-Prozess erneut seine Unschuld beteuert. „Die Beschlüsse aus dem Frühjahr 2000 waren rechtlich einwandfrei und wirtschaftlich geboten“, sagte Ackermann am Mittwoch vor dem Landgericht Düsseldorf. „Wir haben verantwortlich, gewissenhaft und sorgfältig entschieden.“ In seiner mehr als einstündigen Rede versuchte Ackermann, seine Rolle bei der Genehmigung umstrittener Abfindungszahlungen an ehemalige Mannesmann-Verantwortliche zu relativieren.

Als externer Manager sei er nicht in die Vorgänge in der Mannesmann-Verwaltung eingeweiht gewesen. Sein Engagement habe sich auf die Tätigkeit im Aufsichtsrat beschränkt. „Ein Aufsichtsrat muss sich darauf verlassen können, dass die eingebrachten Beschlussvorlagen einwandfrei sind“, sagte Ackermann. Nach dem gescheiterten Übernahmekampf gegen den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone hatte er als Mitglied des Aufsichtsrates Abfindungen an frühere Mannesmann-Manager im Gesamtvolumen von knapp 60 Millionen Euro genehmigt, selbst aber keine Prämien erhalten.

Ackermann rechnete dem Gericht vor, wie der Wert des Mannesmann-Konzerns während des Übernahmekampfes gegen Vodafone und in den Jahren davor gesteigert wurde. Essers Leistung bezeichnete er als „gigantisch“. Auch die Abfindung in Höhe von drei Millionen Euro für den damaligen Aufsichtsratschef Joachim Funk habe Ackermann ohne Bedenken mitgetragen. „Er hat einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg von Mannesmann geleistet“, sagte der Banker. Funk war vor Klaus Esser Chef des Industriekonzerns und wechselte im Mai 1999 in das Kontrollgremium. Dem heutigen Pensionär wird vorgeworfen, er habe sich seine eigene Prämie zunächst selbst genehmigt.

Ackermann sagte, er habe sich an seinen angelsächsischen und Schweizer Erfahrungen orientiert, wo solche Beschlüsse möglich seien. Zeugenvernehmungen zufolge wurde gerade dieser Vorgang von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG moniert. Ackermann will von den Einwänden der Prüfer jedoch erst in einer abgemilderten Form und zu einem späten Zeitpunkt gewusst haben: „Von der inhaltlichen Kritik, die die Abschlussprüfer zunächst geäußert hatten, habe ich erst im Nachhinein erfahren, als sie schon nicht mehr aufrecht erhalten wurde.“

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