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Wirtschaft: Adidas feiert beste WM aller Zeiten

Gewinn des Sportartikelkonzerns steigt um 32 Prozent

München - Dank starker Absätze während der Fußball-WM hebt der Sportartikelkonzern Adidas seine Prognosen für das Gesamtjahr 2006 an. „Das war die beste WM aller Zeiten“, sagte Konzernchef Herbert Hainer in einer Telefonkonferenz am Mittwoch. So legte die Kernmarke Adidas im ersten Halbjahr weltweit um 15 Prozent zu.

Insgesamt will der Konzern in diesem Jahr im zweistelligen Prozentbereich wachsen – bisher sollte der Zuwachs nur einstellig ausfallen. Adidas war einer der Hauptsponsoren bei der WM und hat vor allem von den Trikotverkäufen der deutschen Nationalmannschaft profitiert.

Ohnehin hat Adidas im ersten Halbjahr einen kräftigen Umsatzschub verbucht. Denn jetzt steht auch die US-Marke Reebok in den Büchern, die Adidas im vorigen Jahr für 3,1 Milliarden. Euro übernommen hat. Insgesamt erlöste Adidas in den ersten sechs Monaten 4,9 Milliarden Euro, das sind 53 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn im ersten Halbjahr stieg um 32 Prozent auf 226 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr geht Adidas jetzt von einem Umsatz von rund neun Milliarden Euro aus, der Gewinn soll wie erwartet bei 500 Millionen Euro liegen.

Damit lag Adidas über den Analystenschätzungen. Mit einem Zuwachs von 2,66 Prozent zählte der Konzern zu den Tagesgewinnern im Dax. „Auch wenn der US-Markt schwieriger werden sollte, scheint das Wachstumsszenario intakt“, kommentiert das Investmenthaus MM.Warburg die Zahlen.

In der Tat ist der US-Markt die Achillesferse bei Adidas. Während die Marke Adidas und das Golf-Label Taylor-Made kräftig wachsen, fällt die Neuerwerbung Reebok im Konzern ab. Im zweiten Quartal brachen die Reebok-Aufträge um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Im Gesamtjahr werden die Reebok-Umsätze im einstelligen Prozentbereich unter Vorjahr liegen, schätzt Adidas. Das liege aber auch daran, dass Adidas die Reebok-Rechte an der US-Basketballliga übernommen hat. „Wir machen bei Reebok gute Fortschritte“, sagte Hainer.

Adidas will mit seiner US-Akquisition den US-Konkurrenten Nike als Branchenprimus ablösen. Derzeit sind die Konkurrenten auf allem Weltmärkten auf Augenhöhe. Adidas macht jetzt ein Drittel seiner Umsätze auf dem Nike-Heimatmarkt, auf dem Nike bislang den Einzelhandel stark dominierte. Doch auch bei Nike laufen die Dinge nicht mehr wie gewohnt: Ende Juni musste Nike in seinem Quartalsbericht zum ersten Mal seit drei Jahren einen Gewinnrückgang melden und einen verhaltenen Ausblick gegeben.

Zwei Jahre vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking richten die Kontrahenten ihren Blick auf den am schnellsten wachsenden Sportartikelmarkt der Welt. Noch ist Nike vorn, doch Adidas hat die Marktführerschaft zum strategischen Ziel erklärt. So soll die Zahl von derzeit 2500 Händler auf 5000 bis Ende des Jahrzehnts gesteigert werden. 2010 will Adidas in China eine Milliarde Dollar erlösen, mehr als doppelt so viel wie heute. fas (HB)

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