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Wirtschaft: Adidas legt in den USA einen Spurt ein

Mit Innovationen will der Konzern auch in Asien den Rivalen Nike einholen /Gute Signale vom deutschen Markt

Herzogenaurach (nad). Nach einem Rekordumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr will Europas größter SportartikelHersteller Adidas-Salomon seinen Konkurrenten auch in diesem Jahr mit neuen Technologien davonsprinten. Für 2003 erwartet der Konzern ein kräftiges Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Das größte Potenzial sieht Adidas-Salomon dabei in Nordamerika und Asien. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 8. Mai vorschlagen, die Dividende von 0,92 auf einen Euro zu erhöhen. Die Adidas-Aktie verlor dennoch bis Börsenschluss 0,5 Prozent auf 73,57 Euro.

„Wir haben 2002 vieles richtig gemacht. Nun wollen wir noch einen Schritt weiter gehen“, sagte Adidas-Chef Herbert Hainer am Dienstag bei der Vorlage der Bilanzzahlen in Herzogenaurach. Adidas-Salomon wolle 2003 in allen Regionen wachsen. Beim Umsatz peilt der nach Nike weltweit Branchenzweite währungsneutral ein Plus von mindestens fünf Prozent an. Der Konzerngewinn soll Hainer zufolge um zehn bis 15 Prozent zulegen. Seiner Ansicht nach ist Salomon ein „schlafender Riese“. „Wir müssen die Marke mit neuen und innovativen Produkten stärker nach vorne bringen“, sagte er. Der Konzern habe es „bisher nicht geschafft, Salomon auch zu einer Marke für Sommerprodukte aufzubauen“. Um den Erfolg von Adidas-Salomon weiter zu steigern, will Hainer jährlich eine neue Produktlinie auf den Markt bringen. Zum Umsatzwachstum sollen in diesem Jahr insbesondere Nordamerika und Asien beitragen. In Deutschland sieht Hainer nach einem Umsatzeinbruch und einer deutlichen Konsumverweigerung in diesem Jahr wieder „positive Signale“.

Wie Adidas-Salomon bereits im Januar mitgeteilt hatte, stieg der Gewinn im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf 229 Millionen Euro. Der Konzernumsatz legte währungsbereinigt um elf Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu. Die Auftragsbestände erhöhten sich Ende 2002 gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent.

Für den größten Wachstumsschub sorgte im vergangenen Jahr die Golfmarke TaylorMade-Adidas Golf, die ein Umsatzplus von 30 Prozent auf 707 Millionen Euro erzielte. Der Umsatz bei der Kernmarke Adidas stieg um sechs Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Wachstumsträger waren Hainer zufolge die neuen Schuhtechnologien ClimaCool und a³ sowie der Basketball-Bereich, der im Jahresvergleich um fast 50 Prozent zulegen konnte. Einbußen musste der Konzern dagegen bei seiner Marke Salomon verkraften. Die schlechten Wintersportbedingungen und die schwache Nachfrage nach Inline Skates drückten den Umsatz um vier Prozent auf 684 Millionen Euro.

Die wachstumsstärkste Region für die Produkte von Adidas-Salomon war im vergangenen Asien, wo die Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Korea den Franken zum Erfolg verhalf. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. In den USA, wo Adidas-Salomon gegen starke einheimische Konkurrenten wie Nike und Reebok antreten muss, stieg der Umsatz währungsbereinigt um 14 Prozent auf zwei Milliarden Euro. „Es ist nicht einfach, den Markt in den USA zu durchdringen, aber es gibt dort noch eine Menge Potenzial“, sagte Hainer. Der Adidas-Chef bekräftigte sein Ziel, den Marktanteil in den USA von derzeit elf bis zwölf Prozent in den kommenden beiden Jahren auf 20 Prozent zu steigern. In Europa stieg der Konzernumsatz 2002 um fünf Prozent; zu dem guten Ergebnis trugen vor allem Italien, Frankreich und Osteuropa bei.

Vom Erzkonkurrenten Nike, der rund drei Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr macht, sind die Franken trotz guter Zuwächse noch weit entfernt. „Das Loch zwischen Nike und Adidas wird aber kleiner“,sagte Hainer.

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