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Wirtschaft: Advance-Bank macht erst 2001 Gewinn

BERLIN (jhw).Die Advance Bank braucht noch drei Jahre, ehe sie Gewinn erwirtschaften wird.

BERLIN (jhw).Die Advance Bank braucht noch drei Jahre, ehe sie Gewinn erwirtschaften wird.Im Jahr 2001 werde sie mit einem positiven Ergebnis abschließen, kündigte der Vorstandssprecher Hans-Jürgen Raab in Berlin im Gespräch mit dem Tagesspiegel an.Ursprünglich hatte die Advance-Bank im nächsten Jahr die Gewinnschwelle erreichen wollen.

Die Münchener Direkt-Bank-Tochter ist nach Raabs Angaben ein wesentliches Element der Privatkunden-Strategie ihrer Mutter, der Dresdner Bank.Der Vorstandschef wies darauf hin, daß die derzeit negativen Ergebnisse "Anlaufverluste" seien.Sie ergäben sich aus hohen Marketing-Aufwendungen und Investitionen - beispielsweise im Internet-Banking.

Anfangs habe jeder Kunde 1000 DM im Jahr gekostet, gab Raab zu.Die Folge: "In den ersten eineinhalb Jahren haben wir unsere Ziele deutlich verfehlt." Inzwischen jedoch habe die Advance Bank die Kosten reduziert - jetzt liegen sie laut Raab bei 400 DM pro Kunde jährlich.Deshalb verdiene sein Institut mit dem durchschnittlichen Girokonto, auf dem 68 000 DM liegen, schon im zweiten Jahr.Auf jedem Wertpapier-Depot der Advance-Bank lägen im Schnitt 130 000 DM.

Die Kundeneinlagen betragen demnach 1,5 Mrd.DM, der Depotwert eine Mrd.DM.Damit sei die Advance-Bank in etwa so groß wie Konkurrent Comdirekt-Bank, die Direktbank-Tochter der Commerzbank.Raab: "Aber die ist eineinhalb Jahre länger am Markt und hat 138 000 Kunden.Wir haben erst 82 000."

Trotzdem zeigt sich der Bankenchef mit der Kundenzahl zufrieden: Eigentlich sei das Ziel gewesen, bis zum Jahresende 80 000 Kunden zu haben.Anfang des Jahres hatte die Advance-Bank noch rund 40 000 Kunden gehabt.Inzwischen zielt sie nicht mehr nur auf die "gehobenen Privatkunden" ab, die sie eigentlich hatte ansprechen wollen.Ihr Wettbewerbsvorteil bestehe darin, die einzige "beratende Direktbank" zu sein.Zudem handle es sich bei seiner Bank um eine Vollbank, die alle Transaktionen eines Bankhauses anbiete: vom Girokonto über das Wertpapierdepot bis hin zur Lebensversicherung, Baufinanzierung oder geschlossenen Fonds.

Von den Neukunden kommt nach Angaben von Raab jeder vierte von einer Sparkasse.Zehn Prozent waren zuvor bei einer Volks- oder Raiffeisenbank, neun Prozent bei der Postbank.Nur drei Prozent wechseln innerhalb des Konzerns von der Dresdner Bank zur Advance-Bank.Von anderen Direktbanken kommen gut zwei Prozent der neuen Kundschaft.

Jeder dritte Advance-Bank-Kunde nutzt das Internet für seine Geschäfte.Diese Art des Bankings ist nach Raabs Angaben für sein Haus das lukrativste, weil günstigste: Zehn Online-Transaktionen kosten nämlich soviel wie eine einzige am Telefon.

Die Advance-Bank gehört seit Anfang des Jahres zur Dresdner Bank, die sie von der Bayerischen Vereinsbank gekauft hat.Die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 1997 lag bei 1,35 Mrd.DM, der Verlust bei 77 Mill.DM.Die Bank beschäftigt zur Zeit 435 Mitarbeiter.

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