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Wirtschaft: Air Berlin: Aktie gewinnt, Anleihe verliert Führungswechsel stimmt

Gläubiger skeptisch.

Berlin - Mit gemischten Gefühlen haben Anleger am Dienstag auf den Führungswechsel bei Air Berlin und die erneute Verschiebung der Flughafeneröffnung reagiert. Während die Aktie der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft um 3,3 Prozent auf zuletzt 1,55 Euro stieg, gerieten die Anleihekurse unter Druck. So verlor der vor zwei Jahren aufgelegte 100-Millionen-Euro-Bond, der bis 2014 läuft, bis zu einem Prozentpunkt auf zuletzt 103,35 Prozent. Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn war am Montag überraschend zurückgetreten. Der bisherige Strategie-Vorstand Wolfgang Prock- Schauer soll die Sanierung der angeschlagenen Fluggesellschaft fortsetzen.

In der uneinheitlichen Entwicklung von Aktie und Anleihe zeigt sich das gewachsene Misstrauen der Anleihe- Gläubiger, die auf die Rückzahlung ihres Kapitals hoffen. Mit einem Kupon von 11,5 Prozent pro Jahr und einer Rendite von 9,475 Prozent gehört die Anleihe (Wertpapierkennnummer: AB100C) zu den am höchsten verzinsten im Mittelstandssegment. Entsprechend hoch wird aber das Risiko eines Zahlungsausfalls bewertet. Holt der neue Vorstand Air Berlin nicht aus den roten Zahlen, könnte das Unternehmen Probleme bei der Rückzahlung seiner Anleihen im Gesamtvolumen von mehreren 100 Millionen Euro bekommen.

Analysten hatten zuletzt gleichwohl eher zum Kauf der Anleihe statt der Aktie (AB1000) geraten. Nachdem der Mehrheitsgesellschafter Etihad im Oktober 2012 für 184 Millionen Euro die Mehrheit am Air-Berlin-Vielfliegerprogramm gekauft hatte, war der Anleihekurs bis auf 107,25 Prozent gesprungen. Die im S-Dax notierte Aktie gehörte 2012 hingegen zu den großen Verlierern: Während der Index um fast 19 Prozent stieg, verlor das Air-Berlin-Papier mehr als 38 Prozent. Zum Vergleich: Die Lufthansa-Aktie gewann 55 Prozent. Henrik Mortsiefer

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