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Wirtschaft: Air Berlin: Billigere Aktie läuft besser

Bericht über Finanznot sei „maßlos übertrieben“

Berlin - Nach der Verschiebung ihres Börsengangs sieht die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin ein gestiegenes Interesse an ihrer Aktie. „Die Zeichnung hat nach der Senkung der Preisspanne einen deutlichen Aufschwung genommen“, sagte der Sprecher der Airline, Peter Hauptvogel. Mangels Nachfrage hatte Air Berlin die Preisspanne von 15 bis 17,50 Euro auf 11,50 bis 14,50 Euro gesenkt sowie die Erstnotiz vom vergangenen Freitag auf diesen Donnerstag verschoben. Diese Maßnahmen, die bei Börsengängen keineswegs ungewöhnlich seien, zeigten Wirkung, sagte Hauptvogel. „Da gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass das jetzt läuft.“

Air Berlin kann nun nur noch mit Erlösen von 225 bis 284 Millionen Euro rechnen, wovon die Kosten des Börsengangs von rund 40 Millionen Euro abgezogen werden müssen. Ein Bericht des Magazins „Spiegel“ über einen angeblich drohenden finanziellen Engpass sei aber „maßlos überzogen“. Das untere Ende der alten Preisspanne und das obere der neuen lägen gar nicht so weit auseinander. „Weder das Unternehmen noch die Banken geraten in Probleme.“ Zudem gäben die Altaktionäre jetzt weniger Anteile ab. „Wir haben das Pech mit dem Ölpreis gehabt.“ Dies sei aber ein Branchenproblem und habe nicht direkt etwas mit Air Berlin zu tun. Auch dass nun ein angeblich geplanter Verbund mit dba, Hapagfly und HLX scheitere, sei „Nonsens“ und eine „spekulativ zusammengekochte Brühe“. Es habe zwar eine Studie gegeben, die aber nicht zu Planungen für eine wirtschaftliche Vereinigung geführt habe.

Der Vorstandschef der größten europäischen Billigfluggesellschaft Ryanair, Michael O’Leary, sagte dem Handelsblatt, der Börsengang des Konkurrenten sei der „größte Straßenraub seit Jahren“. Air Berlin fliege Verluste ein, dies sei auch ein Zeichen der Wettbewerbssituation der Branche in Deutschland. „Sorry, aber im deutschen Flugverkehr werden immer neue Millionen in dummes Zeug investiert. Das ist absurd.“mod

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