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Irma lässt grüßen. Die Karibik, hier bei Varadero auf Kuba, kämpft mit den Folgen der Stürme. Dennoch fliegen die Airlines hin, um Strecken langfristig zu besetzen.

© Guillermo Nova/dpa

Air Berlin: Rivalen übernehmen Strecken

Eurowings und Condor fliegen in die Karibik. Verdi mahnt: Interessen der 8000 Mitarbeiter von Air Berlin nicht vergessen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin das Aus für ihre Karibik-Verbindungen ab Düsseldorf verkündet – nun stoßen die Fluglinien Condor und Easyjet in die Lücke vor. Condor werde ab dem 1. November von Düsseldorf aus Ziele in der Karibik ansteuern, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings fliegt künftig von Düsseldorf in die Karibik.

Condor, ein Tochterunternehmen des Reiseveranstalters Thomas Cook, fliegt ab November Ziele in der Dominikanischen Republik, in Mexiko und Jamaika an. Eurowings nimmt ab dem 8. November zunächst eine Verbindung in die Dominikanische Republik und im Dezember eine weitere in den Karibikstaat sowie nach Kuba und Mexiko ins Programm.

Air Berlin hatte vor über einer Woche angekündigt, eine Reihe von Flugverbindungen einzustellen und angekündigt, das Karibik-Flugprogramm ab Düsseldorf werde zum 25. September beendet. Grund für die Kürzungen sei die wegen des Insolvenzverfahrens notwendig gewordene „Reduzierung der Langstreckenflotte“, hieß es.

Warum hat Aercap die Leasingmaschinen zurück geholt?

Zugleich gab es Berichte, wonach der irische Flugzeugvermieter Aercap, der den Berlinern zehn Langstrecken Airbus A330 verleast hatte, die Flieger zurückgefordert hatte – aus Sorge, Air Berlin werde Rechnungen nicht mehr begleichen? Oder auf Druck von Konkurrenten, die vom Straucheln Air Berlins profitieren? Das Unternehmen hatte eine Stellungnahme zu einer Anfrage des Tagesspiegels abgelehnt. Andere Leasinggeber teilten hingegen mit, sie seien mit Air Berlin in konstruktiven Gesprächen, ohne aber Details zu nennen. Air Berlin besitzt selbst kein einziges Flugzeug mehr, das Teil der Insolvenzmasse sein könnte.

Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, am Freitag endete die Frist für verbindliche Kaufangebote für Unternehmensteile oder die gesamte Airline. Mehrere Unternehmen, darunter die Lufthansa sowie der frühere österreichische Rennfahrer Niki Lauda gemeinsam mit Thomas Cook und dessen Tochter Condor, reichten Gebote ein. Laut Medienberichten gehört die British-Airways-Mutter IAG ebenfalls zum Kreis der Bieter. Bestätigt wurde dies nicht. Eine Entscheidung über Käufer wollen die Gläubiger erst am Montag verkünden – nach der Bundestagswahl und dem Volksentscheid zum Flughafen Berlin-Tegel.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) mahnte alle Beteiligten des Verfahrens, die Interessen der mehr als 8000 Beschäftigten zu berücksichtigen. Der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Übernahme von Beschäftigten zu guten Arbeitsbedingungen seien dabei von größter Bedeutung. Zudem brauche man mehr Transparenz. „Der Frust bei den Beschäftigten wächst immer mehr“, erklärte Volker Nüsse, bei Verdi zuständig für die Airline. „Es gibt viele Ungereimtheiten.“ mit AFP

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