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Wirtschaft: Airbus erhält größten Auftrag in seiner Firmengeschichte Emirates bestellen Jets für 12,5 Milliarden Dollar / EADS-Aktie steigt / Europäer liegen jetzt klar vor dem US-Konkurrenten Boeing

Paris/New York (ebe/kk/hz/HB). Die krisengeplagte Luft und Raumfahrtindustrie sieht auf der weltgrößten Branchenmesse, der Paris Airshow, Anzeichen für eine Erholung des Marktes.

Paris/New York (ebe/kk/hz/HB). Die krisengeplagte Luft und Raumfahrtindustrie sieht auf der weltgrößten Branchenmesse, der Paris Airshow, Anzeichen für eine Erholung des Marktes. Ein spektakulärer Großauftrag der Fluggesellschaft Emirates Airlines sowie ein verhalten optimistischer Ausblick von Airbus sorgten gestern für Erleichterung beim wichtigsten Stimmungstest des Jahres.

Airbus korrigierte seine Erwartungen für den Auftragseingang in diesem Jahr nach oben: Statt 175 Neubestellungen hofft Airbus inzwischen auf 250 neue Orders. „Der Markt läuft besser, als viele prophezeit haben. Vor allem aber wächst unser Marktanteil stärker, als wir erwarten konnten“, sagte Airbus-Vorstandschef Noel Forgeard. Auch zwei Großaufträge von Emirates Airlines ließen die Hoffnung auf – mittelfristig – bessere Zeiten keimen. Allein bei Airbus orderte die aggressiv expandierende Staatslinie Dubais 45 Maschinen, darunter 21 vom Typ A380. Dieser Riesen-Airbus soll 2006 in Dienst gehen. Airbus bezifferte den Listenpreis des Auftrags auf 12,5 Milliarden. Dollar. Experten gehen von weiteren Aufträgen für Airbus aus. Sie erwarten, dass die Europäer noch auf der Paris Airshow von Qatar Airways einen großen Auftrag bekommen.

Emirates bedachte auch den Airbus-Konkurrenten Boeing. Die Airline orderte bei dem US-Hersteller 26 Langstreckenjets vom Typ 777-ER zum Listenpreis von über sechs Milliarden. Dollar. Brancheninsider erwarten aber, dass Airbus und Boeing wegen der großen Volumina üppige Rabatte einräumen müssen. Die Order aus Dubai schlägt sich im Geschäft der Flugzeugbauer erst mittelfristig nieder, weil die meisten Flugzeuge erst einige Jahre nach der Bestellung ausgeliefert werden. Airbus und Boeing haben während der Luftfahrtmesse bereits einräumen müssen, dass sie ihre ohnehin abgespeckten Produktionslinien in den nächsten beiden Jahren nur mit Mühe füllen können.

„Wir erwarten eine Erholung des Marktes erst für 2005“, sagte Alan Mulally, Chef der Passagierflugzeugsparte bei Boeing. Schon in diesem Jahr zeichnet sich ein historischer Führungswechsel ab: Mit einer geplanten Auslieferung von 300 neuen Flugzeugen will Airbus 2003 erstmals am jahrelang unangefochtenen Marktführer Boeing vorbeiziehen. Der US-Konzern wird im laufenden Jahr allenfalls 280 Jets ausliefern. Langfristig indes bleibt auch der US-Luftfahrtriese optimistisch. Einer neuen Marktprognose zufolge, die Boeing gestern veröffentlichte, soll sich die Anzahl der Flugzeuge bis 2022 weltweit auf 34000 Maschinen verdoppeln.

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