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A380

© dpa

Airbus in Hamburg: Erster A380 wird in Deutschland ausgeliefert

Es ist geschafft: Nach jahrelanger Entwicklungsphase und etlichen Pannen hat am Montag in Hamburg die erste Auslieferung eines Airbus A380 in Deutschland begonnen. Scheich Saeed Al- Maktoum, Chef der Airline Emirates, holt das doppelstöckige Flugzeug persönlich im Airbus-Werk ab - und erteilt gleich einen neuen Milliardenauftrag.

Feierliche A380-Übergabe in Hamburg: Die Fluglinie Emirates will mit dem Einsatz des neuen A380 vor allem seine Flüge nach Nordamerika ausweiten. Der erste Linienflug soll am 1. August von Dubai nach New York starten. Emirates hat 58 von insgesamt 198 Exemplaren des weltweit größten Passagierflugzeugs bestellt. Die Arbeitsteilung beim europäischen Airbus-Konzern sieht vor, dass Kunden aus Europa und dem Nahen Osten die A380 in Hamburg abholen. Der Stückpreis liegt bei knapp 210 Millionen Euro.

Nach 13 Jahren endet damit ein langer Weg für die 12.000 Airbus- Mitarbeiter im Hamburger Werk, der mit etlichen Schwierigkeiten gepflastert war. Im April 1995 hatte Airbus unter dem Arbeitsnamen A3XX ein eigenes Großraumflugzeug angekündigt. Emirates und Air France orderten im Juli 2000 erste Exemplare. Damit setzten die europäischen Flugzeugbauer ihren amerikanischen Konkurrenten Boeing massiv unter Druck. Am 27. April 2005 folgte der Jungfernflug - aber schon im Juni darauf musste das Management Pannen in der Produktion einräumen. Vor allem die Kabelmontage erwies sich als problemanfällig und verhindert bislang eine schnelle Serienproduktion.

Derzeitige Produktivität: Ein A380 pro Monat

Ausgestanden sind diese Fertigungsprobleme laut Airbus-Chef Thomas Enders erst, wenn eine stabile Serienproduktion erreicht wird. "Unsere Herausforderung ist jetzt das weitere Hochfahren der Produktion", sagte Enders dem Hamburger Abendblatt. Derzeit werde ein A380 pro Monat produziert - 2009 wolle das Unternehmen diese Rate deutlich steigern.

Wegen der Produktionsprobleme mussten die geplanten Stückzahlen zuvor immer wieder nach unten korrigiert werden. Bis Ende 2009 sollen nun etwa 35 A380 ausgeliefert werden. Wegen der Lieferverzögerungen rechnet Airbus bis zum Jahr 2010 mit einer Belastung des Vorsteuergewinns um fast fünf Milliarden Euro. Deshalb wurde im Oktober 2006 das Sanierungsprogramm "Power8" ins Leben gerufen, eine Steigerung der Produktivität um 15 Prozent in vier Jahren ist das Ziel. Der geplante Abbau Tausender Arbeitsplätze sorgte für Unmut.

Emirates vergibt weiteren Großauftrag an Airbus

Der erste "Hamburger" Airbus A380 soll nach Angaben von Emirates vor allem auf der Ultralangstrecke eingesetzt werden. Deshalb hat der Riesenflieger auch nur 489 Plätze - möglich sind bis zu 853 Sitze. Für die Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der A380 ein Schlüssel, um im lukrativen Flugverkehr nach Nordamerika weiter expandieren zu können. Emirates-Chef Scheich Ahmed bin Saeed Al-Maktoum sagte: "Der amerikanische Kontinent ist einer unserer Schlüsselmärkte. Wir freuen uns, als weltweit erste Airline mit dem A380 im Liniendienst dorthin zu fliegen."

Zudem erteilte der Scheich dem Flugzeughersteller Airbus bei der A380-Übergabe einen Milliardenauftrag für 60 Flugzeuge der Typen A350 und A330-300. Der Wert des Auftrages belaufe sich auf 13 Milliarden Dollar und umfasse 30 A350-Maschinen und 30 Flugzeuge vom Typ A330-300.(sba/dpa)

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