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Wirtschaft: Airbus will an Konkurrent Boeing vorbeiziehen Vorstandschef erwartet 2003 ein extrem schwieriges Jahr

München (nad). Trotz der Flaute in der Luftfahrtindustrie will Airbus in diesem Jahr erstmals in allen Bereichen an seinem Konkurrenten Boeing vorbeiziehen und an die Spitze der zivilen Flugzeugbauer vorrücken.

München (nad). Trotz der Flaute in der Luftfahrtindustrie will Airbus in diesem Jahr erstmals in allen Bereichen an seinem Konkurrenten Boeing vorbeiziehen und an die Spitze der zivilen Flugzeugbauer vorrücken.

Bei der Zahl der Bestellungen habe Airbus Boeing im vergangenen Jahr bereits zum dritten Mal überholt, teilte AirbusChef Noel Forgeard am Dienstag in Paris mit. Airbus erhielt Aufträge über 300 Flugzeuge im Wert von insgesamt 24,3 Milliarden Dollar, bei Boeing gingen nur 251 Bestellungen ein. Auch bei der Zahl der Auslieferungen, bei denen Boeing bisher vorne lag, will Airbus 2003 erstmals an die Spitze rücken. Als Ziel nannte der Konzern 300 Stück. Boeing hatte nur 275 bis 285 Auslieferungen für das laufende Jahr prognostiziert.

Grund zum Triumphieren hat Airbus dennoch nicht: Wie bei allen Flugzeugbauern brach auch bei Airbus die Zahl der Aufträge infolge der Terroranschläge und der Krise vieler Fluggesellschaften dramatisch ein. Im Jahr 2001 hatte der Konzern, der mehrheitlich dem Luftfahrt- und Raumfahrtkonzern EADS gehört, noch 325 Flugzeuge ausgeliefert. Der Umsatz ging im vergangenen Jahr von 20,5 auf 19,5 Milliarden Euro zurück. Auch 2003 stellt sich Airbus angesichts des Irak-Konflikts und der schwachen Weltwirtschaft auf harte Zeiten ein. „Es wird ein extrem schwieriges Jahr“, sagte Forgeard. Dennoch sollen Umsatz und Mitarbeiterzahl auf Vorjahresniveau gehalten werden. Im Falle eines Irak-Krieges könne es aber sein, dass die Fluggesellschaften Bestellungen stornierten; dann sei auch ein Personalabbau bei Airbus nicht auszuschließen.

Bereits im Vorjahr hatten Fluggesellschaften 67 Bestellungen zurückgezogen. Die Rettung für Airbus kam kurz vor Weihnachten mit einem Großauftrag der Billigfluglinie Easyjet über rund 120 Maschinen und eine Option auf 120 weitere Flugzeuge. Auch das Auftragsbuch für den geplanten Super-Jumbo A 380 füllt sich allmählich: Mittlerweile liegen 103 Bestellungen vor. Das 555 Passagiere fassende Flugzeug soll 2006 abheben. Forgeard hofft, dass die Verhandlungen über die Bestellung des Militärtransporters A400M bis Ende Februar abgeschlossen sind. Wegen der Haushaltskrise hatte die Bundesregierung die ursprünglich verabredete Zahl von 73 Transportern auf 60 reduziert.

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