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Wirtschaft: "Aktie Gelb": Besser als das Postsparbuch

Wie sich die Zeiten ändern: Einer der größten Börsengänge steht in Deutschland bevor, und die Anleger verfallen in Grübelei: Soll man die "Aktie Gelb" zeichnen oder soll man es angesichts der Börsenturbulenzen lieber lassen? Redlich hat sich die Deutsche Post wochenlang bemüht, ihr Wertpapier als neue Volksaktie zu verkaufen.

Wie sich die Zeiten ändern: Einer der größten Börsengänge steht in Deutschland bevor, und die Anleger verfallen in Grübelei: Soll man die "Aktie Gelb" zeichnen oder soll man es angesichts der Börsenturbulenzen lieber lassen? Redlich hat sich die Deutsche Post wochenlang bemüht, ihr Wertpapier als neue Volksaktie zu verkaufen. Allein das Volk hat im Moment andere Sorgen. Die beiden letzten großen Emissionen - Infineon und T-Online - dümpeln vor sich hin. Über dem Neuen Markt kreist der Pleitegeier, und in vielen Depots häufen sich die Minuszeichen. Von Euphorie keine Spur. Wäre die Post vor einem halben Jahr an die Börse gegangen, Anleger hätten den Postlern ihre Aktie aus der Hand gerissen. Heute vertiefen sie sich lieber in den Börsenprospekt, um die Ertragsrisiken des Gelben Riesen auszuloten: Das Brüsseler Wettbewerbsverfahren, das auslaufende Briefmonopol, die wachsende Konkurrenz auf dem liberalisierten Markt. Auch Aktionärsschützer haben es bemerkt. Die Post-Aktie müsse man nicht unbedingt haben, heißt es.

Nein, man muss nicht. Aber es steckt eine gute Investment-Idee hinter der Aktie Gelb. Hat sich die träge Ex-Bundespost doch erfolgreich als Logistiker der Internet-Wirtschaft profiliert und mit vielfältigen Beteiligungen demonstriert, dass sie eine führende Rolle in diesem Mega-Markt spielen will. Dass es Risiken gibt, dürfte erfahrene Anleger nicht wundern. Zauderer sollten nachrechnen: Für 15 Post-Aktien gibt es in zwei Jahren eine Treueaktie. Hält sich der Post-Kurs nur stabil nahe dem Ausgabekurs - was man der Aktie Gelb zutrauen darf - macht das 3,3 Prozent Rendite pro Jahr. Allemal mehr als auf dem Postsparbuch.

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