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Aktien-Übertragung: Altria trennt sich von Kraft

Der weltgrößte Zigarettenhersteller Altria Group Inc. hat sich vollständig vom Lebensmittelkonzern Kraft Foods Inc. getrennt.

New York - Altria übertrug seine noch verbliebene Kraft-Beteiligung von 88,9 Prozent an die Altria-Aktionäre. Dies gab Altria am Freitagabend nach Börsenschluss in New York bekannt. Die Altria-Anteilseigner erhielten rund 0,692 Kraft-Aktien je eigene Aktie.

Kraft ist nach Nestle der zweitgrößte Lebensmittelkonzern der Welt. Die Gesellschaft hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 34 Milliarden Dollar (25,8 Mrd Euro) und einen Gewinn von drei Milliarden Dollar erzielt. Sie beschäftigt weltweit 90.000 Mitarbeiter. Zum breiten Sortiment gehören neben Käse Kaffeemarken wie Jacobs und Maxwell House, Milka- und Cote d'Or-Schokolade, Ritz-Knabbergebäck, Erfrischungsgetränke sowie zahlreiche andere Lebensmittelmarken. Kraft ist in mehr als 150 Ländern vertreten.

Kraft will Aktien zurückkaufen

Kraft distanziert sich durch die vollständige Trennung auch von den Raucherklagen gegen Altria. Das Unternehmen kann im Alleingang eher Akquisitionen vornehmen und sich stärker auf den Ausbau des eigenen Geschäfts konzentrieren. Kraft wolle nach der Trennung von Altria in den kommenden zwei Jahren eigene Aktien im Gesamtwert von fünf Milliarden Dollar zurückkaufen, hatte Konzernchefin Irene Rosenberg vor einigen Wochen angekündigt.

Altria kann sich wiederum auf das viel lukrativere Zigarettengeschäft konzentrieren. Viele Wall-Street-Fachleute erwarten, dass Altria noch in diesem Jahr seine amerikanische Zigarettensparte Philip Morris USA und die ausländische Zigarettensparte Philip Morris International voneinander trennt. Die wichtigste Altria-Zigarettenmarke ist Marlboro.

Gesamtzahlungen von 206 Milliarden Dollar

Altria gab am Freitag separat bekannt, dass Philip Morris USA für 2006 die Jahreszahlung von 3,5 Milliarden Dollar im Rahmen eines Abkommens, bei dem einige Zigarettenhersteller die US-Bundesstaaten für die Versorgungskosten von erkrankten Rauchern entschädigen, geleistet hat. Dieses über mehr als zwei Jahrzehnte laufende Abkommen war vor zehn Jahren zwischen den teilnehmenden Zigarettenfirmen und den Bundesstaaten abgeschlossen worden. Es sieht Gesamtzahlungen von 206 Milliarden Dollar vor.

Philip Morris USA habe seit 1997 mehr als 38 Milliarden Dollar gezahlt, betonte Altria. Die Zahlungen richten sich nach den jeweiligen Marktanteilen der Unternehmen. Die jüngste Zahlung enthält nach Altria-Angaben auch eine umstrittene Summe über 400 Millionen Dollar. (tso/dpa)

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