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Wirtschaft: Aktionäre begrüßen DaimlerChrysler

STUTTGART ("Wir gehen durch einen Prozeß, wie wir ihn vor einigen Jahren bei der Dasa gesehen haben."/rtr).

STUTTGART ("Wir gehen durch einen Prozeß, wie wir ihn vor einigen Jahren bei der Dasa gesehen haben."/rtr).Die Aktionäre von Daimler-Benz haben die Fusion mit Chrysler begrüßt."Alles in allem überwiegen die Chancen deutlich die Risiken", sagte ein Vertreter der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz am Freitag auf der außerordentlichen Hauptversammlung.Daimler-Chef Jürgen Schrempp sagte, DaimlerChrysler werde "das innovativste, profitabelste und das weltweit am besten aufgestellte Unternehmen seiner Branche".

Kleinaktionäre äußerten jedoch deutliche Kritik an Details.Fragen gab es zur Managervergütung und zur Zukunft von Randsparten.Die Abstimmung über das Zusammengehen zum drittgrößten Automobilhersteller der Welt sollte am Abend erfolgen.Experten rechneten mit einer Mehrheit von mehr als 75 Prozent des Kapitals, die mindestens erforderlich ist.In den USA stimmten die Chrysler-Aktionäre am gleichen Tag zu.

Schrempp warb für den größten Industriezusammenschluß aller Zeiten.Daimler sei auch allein stark genug, um in der Autobranche zu überleben."Aber unseren Wachstumskurs können wir schneller, besser und mit weniger Risiko fortsetzen, wenn wir unsere Aktivitäten mit einem gleich starken Partner verbinden." Kleinaktionärssprecher rieten dazu, bei der vom 24.September an laufenden Umtauschphase in Daimler-Chrysler-Aktien erst einmal abzuwarten.Sie könnten nach einem eventuellen Spruchstellenverfahren möglicherweise von einer Nachbesserung beim Umtausch profitieren.Daimler-Benz strebt an, daß mindestens 90 Prozent der Anteile umgetauscht werden, weil dies für alle Beteiligten am günstigsten sei.

Schrempp sagte am Rande zu den umstrittenen Managerlöhnen: "Die Einkommen sollten sich nach dem Markt richten." Er warte auf die Entscheidung des Aufsichtsrats der neuen DaimlerChrysler AG.Spitzenmanager müßten international wettbewerbsfähig und leistungsorientiert bezahlt werden.Nach Schrempps Worten erwartet DaimlerChrysler 1998 einen Umsatz von rund 260 Mrd.DM.1997 betrug der zusammengefaßte Umsatz 229 Mrd.DM.1998 wird mit einem Absatz von 4,4 Mill.Fahrzeugen gerechnet.Der Daimler-Konzernumsatz stieg in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres um 20 Prozent auf 90,9 Mrd.DM.Daimler-Benz verzeichnete von Januar bis Ende August ein boomendes Autogeschäft.Der Absatz der Pkw-Sparte stieg von Januar bis August um 29 Prozent auf 573 600 Fahrzeuge.Der Umsatz der Sparte stieg um 23 Prozent auf fast 41 Mrd.DM.Bei den Nutzfahrzeugen wurden mit 311 400 Einheiten 20 Prozent mehr abgesetzt als im Vorjahreszeitraum.Der Konzern rechnet 1998 mit einem Umsatz von insgesamt etwa 140 Mrd.DM, einem Plus von 13 Prozent.

Schrempp versicherte, daß bei DaimlerChrysler die Arbeitsplätze sicher sind."Darüber nachzudenken, daß es zum Arbeitsplatzabbau kommt, ist total falsch." Daimler und Chrysler fahren laut Schrempp an der Kapazitätsgrenze: "Wir müssen Kapazität schaffen." Es müsse beispielsweise möglich sein, den niedrigen Chrysler-Marktanteil in Europa von einem Prozent zu steigern.Auch die Sparten außerhalb des Daimler-Autogeschäfts erhalten mit der Ehe der Konzerne Wachstumschancen, sagte Schrempp.Die Dasa werde im diesem Jahr das beste Ergebnis ihrer Geschichte schreiben.Schwierig sehe es hingegen bei dem Bahn-Joint-venture Adtranz aus.

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