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Wirtschaft: Aktionäre fordern ein Opfer

Vertrag von Dresdner Bank-Chef Fahrholz nicht verlängern

Noch gehen Aktionärsvertreter gnädig mit dem Chef der Dresdner Bank um. Für den Niedergang der Bank macht niemand Bernd Fahrholz persönlich verantwortlich. „Fahrholz ist nicht der Schuldige“, sagt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Vielmehr habe sein Vorgänger, Bernhard Walter, die Bank in die Krise getrieben. So habe Walter in den neuen Ländern Milliarden verpulvert, die nötige Globalisierung des Instituts unterlassen und die Fusion mit der Deutschen Bank nicht zustande gebracht. Fahrholz habe zu wenig Zeit gehabt, die Bank neu aufzustellen, meint die DSW. Der Banker steht seit dem 1. Mai 2000 an der Spitze der Großbank.

Die hohen Summen, die die Bank für den Kauf der Investmentbanking-Tochter Dresdner Kleinwort Wasserstein ausgegeben hat, haben nach Meinung des Vereins zur Förderung der Aktionärsdemokratie die Talfahrt noch beschleunigt. Die Dresdner sei viel zu spät viel zu teuer eingestiegen, kritisiert Vorstandsmitglied Leonhard Knoll.

Ohne die Allianz wäre die Traditionsbank heute „ganz übel dran“, glaubt Klaus Schneider, Vorstandschef der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Die Bank habe strukturelle Probleme, die durch personelle Veränderungen nicht gelöst würden. Denkbar sei jedoch, den laufenden Vertrag mit Fahrholz nicht mehr zu verlängern, sagt Schneider. Wenn jemand gehen müsse, dann sei klar wer, meint auch DSW-Mann Hocker: „Wenn es ein Bauernopfer gibt, dann sitzt das in Frankfurt und nicht in München.“ hej

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