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Wirtschaft: Allein die Lufthansa überzeugt

Von Rolf Obertreis Die Luft ist derzeit mehr als rau. Nicht nur, dass Börsen- und Konjunkturflaute und eigene Fehler den Managern das Leben schwer machen.

Von Rolf Obertreis

Die Luft ist derzeit mehr als rau. Nicht nur, dass Börsen- und Konjunkturflaute und eigene Fehler den Managern das Leben schwer machen. Jetzt kommt ans Tageslicht, dass auch die Aktienoptionsprogramme fragwürdig sind. Es ist nicht lange her, dass solche Programme als ideales Instrument zur leistungsgerechten Entlohnung von Spitzenkräften galten. Jetzt zeigt sich selbst bei renommierten Unternehmen: Selbstgefälligkeit und Selbstbedienungsmentalität. Die Manager kassieren zum Teil hemmungslos, ihr Risiko ist begrenzt, während der Kleinaktionär sein Erspartes in den Wind schreiben kann. Dabei sind die Führungskräfte Angestellte des Unternehmens, deren Anteile die armen Aktionäre halten. Eine Rendite von schlappen 1,85 Prozent als Hürde für die Ausübung einer Option ist ein Witz. Und ein Affront für die Aktionäre. Gleich reihenweise finden sich solche und ähnliche Ungereimtheiten in den Programmen der angeblich besten und renommiertesten Unternehmen.

Verständlich, dass die Bosse nicht offen darüber reden wollen. Es ist das Verdienst von Union Invest, die Optionsprogramme untersucht zu haben. Aktionäre müssen weiter Druck machen. Nur dann lernen die Manager. Aber auch die Aufsichtsräte, die in vielen Fällen dubiose Programme abgenickt haben. Sie sollten sich die Lufthansa zum Vorbild nehmen: Hier sind nicht nur die Vorstandsgehälter im Vergleich mehr als bescheiden. Auch die Aktienoptionsprogramme sind mit beträchtlichen Risiken verbunden. Die Lufthansa-Chefs kommen nur dann zum Zug, wenn die Airline besser ist als die direkten Konkurrenten. Hier stimmt die Messlatte.

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