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Wirtschaft: Allensbach sieht neben einem gestiegenen Umweltbewusstsein ökonomische Probleme im Vordergrund

Das Interesse der Bundesbürger am Umweltschutz hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Das sagte Rüdiger Schulz, Projektleiter am Institut für Demoskopie Allensbach, am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion des Dualen Systems Deutschland in Berlin.

Das Interesse der Bundesbürger am Umweltschutz hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Das sagte Rüdiger Schulz, Projektleiter am Institut für Demoskopie Allensbach, am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion des Dualen Systems Deutschland in Berlin. So seien 1999 nach Erkenntnissen der Meinungsforscher nur noch 79 Prozent der Deutschen am Umweltschutz interessiert (1992: 87 Prozent). Auch die Zahl derer, die sich als Naturschützer sehen, sei in den vergangenen sieben Jahren von 26 auf 15 Prozent gesunken.

Der Grund: Umweltverschmutzung werde nicht mehr als akute Bedrohung aufgefasst. Schulz sagte, im öffentlichen Bewusstsein seien zurzeit Themen wie Arbeitslosigkeit und Verbechensbekämpfung brennender. "Die Menschen wählen heute die Partei, die ihre ökonomischen Probleme am ehesten zu lösen verspricht." Gleichwohl habe sich das Umweltbewusstsein verbessert. "Die überwältigende Mehrheit hat den Wert von Mülltrennung und Gewässerschutz erkannt", sagte Schulz. Rainer Brinkmann, Umweltexperte der SPD-Bundestagsfraktion, führte dies auch auf die Verdienste der Politik zurück: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht". Beim Emissionsschutz und der Verbesserung von Wasser- und Bodenqualität seien in den vergangenen Jahren immense Fortschritte erzielt worden.

Klaus Lippold, Umweltexperte der CDU-Fraktion im Bundestag, kritisierte, dass "Umweltminister Trittin scheinbar nur zwei Themen kennt: Kernkraftausstieg und Ökosteuer". Dabei lägen "große Aufgaben vor uns". Als Beispiele nannte er den Klimaschutz und die Verbesserung der Meeresumwelt. Er bezeichnete es als "erfreulich", dass für Unternehmen ein Umweltsiegel zum Markenzeichen geworden sei. Was das umweltbewusste Verhalten von Unternehmen angehe, nehme Deutschland eine Vorreiterrolle ein, so Lippold. Die ehemalige Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, heute Vorstandsmitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Heidrun Heidecke, sagte, die Politik werde den Anforderungen des Umweltschutzes nicht gerecht. Sie forderte: "Wir müssen unser Konsumverhalten ändern." Nur so könne für die Zukunft eine lebenswerte Umwelt garantiert werden.

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