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Wirtschaft: Alles hängt am Export

Die deutsche Elektroindustrie und der Maschinenbau hoffen, dass sich die Nachfrage aus dem Ausland bald belebt und die Branchen aus der Flaute befreit. Für die Binnenkonjunktur zeigten sich die Industrieverbände am Mittwoch allerdings nur vorsichtig optimistisch.

Die deutsche Elektroindustrie und der Maschinenbau hoffen, dass sich die Nachfrage aus dem Ausland bald belebt und die Branchen aus der Flaute befreit. Für die Binnenkonjunktur zeigten sich die Industrieverbände am Mittwoch allerdings nur vorsichtig optimistisch.

Das für 2004 erwartete Wachstum werde „fast ausschließlich“ vom Export getragen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Gotthard Graß. Die Aufträge aus dem Ausland legten dem ZVEI zufolge im dritten Quartal 2003 um fünf Prozent zu. Die Inlands-Nachfrage neige dagegen weiterhin zur Stagnation. Die Branche erwarte deshalb keinen Aufschwung, aber eine leichte Erholung, hieß es. In diesem Jahr rechnet der Verband mit einem Umsatz von rund 153 Milliarden Euro und damit einer „roten Null“. Im kommenden Jahr soll ein leichtes Umsatzplus von ein bis zwei Prozent erreicht werden.

Die schwierige Wirtschaftslage führte in diesem Jahr auch zu einem deutlichen Stellenabbau: Ende September hätten noch 827000 Menschen in der Branche gearbeitet. Dies seien fast 15000 Mitarbeiter weniger als zu Jahresbeginn, erklärte der ZVEI. Anders sieht die Situation bei Ingenieuren und Informatikern aus: Deren Zahl legte in den vergangenen fünf Jahren um 15000 auf 175000 zu.

Die Maschinenbauer beklagen im zweiten Monat in Folge einen rückläufigen Auftragseingang. Dennoch hofft der Branchenverband VDMA auf eine Besserung im Oktober, vor allem beim Export. VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers sagte, „im Ausland haben wir die Wende möglicherweise schon geschafft“. Für das Inland gibt sich der Volkswirt vorsichtiger: Hier sei die Branche allenfalls in der Talsohle angekommen. Im September ist der Auftragseingang aus dem Ausland noch um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Das Inlandsgeschäft brach um elf Prozent ein, die Auslandsnachfrage ging um vier Prozent zurück. Für 2003 erwartet der VDMA ein Produktionsminus von zwei Prozent. Für 2004 werde weiterhin ein Plus von zwei Prozent erwartet, sagte Wiechers. Tsp

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