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Wirtschaft: Allianz entscheidet über Dresdner Wahrscheinlich am Wochenende Verkaufsbeschluss / Commerzbank ist Favorit

Frankfurt am Main - Im Fusionspoker um die Dresdner Bank läuft alles darauf hinaus, dass die Beteiligten Ende der Woche die Karten auf den Tisch legen. Für das Wochenende sei mit außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen sowohl bei der Commerzbank als auch der Allianz zu rechnen, erfuhr das „Handelsblatt“.

Frankfurt am Main - Im Fusionspoker um die Dresdner Bank läuft alles darauf hinaus, dass die Beteiligten Ende der Woche die Karten auf den Tisch legen. Für das Wochenende sei mit außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen sowohl bei der Commerzbank als auch der Allianz zu rechnen, erfuhr das „Handelsblatt“. Allianz, Dresdner und Commerzbank lehnten eine Stellungnahme ab.

Der Aufsichtsrat der Allianz wird voraussichtlich am Sonntag auf Vorschlag des Managements entscheiden, wer den Zuschlag für die Dresdner Bank erhält. Noch sei das Rennen offen, sagte ein Banker. Neben der Commerzbank werde nach wie vor parallel mit der China Development Bank (CDB) verhandelt. Diese hätte bei einem Zuschlag mit der Dresdner Kleinwort (DKIB) zum einen Zugriff auf eine europaweit bekannte Investmentbank. Zum anderen könnten die Chinesen Expertise im Privatkundengeschäft sammeln.

Investoren drängen Allianz-Chef Michael Diekmann nach den erneuten Milliardenverlusten der Dresdner, sich aus dem Bankgeschäft zurückzuziehen. 2001 hatte die Allianz die Dresdner für 24 Milliarden Euro gekauft. Seitdem ist sie das Sorgenkind des Versicherers. In jedem Verkaufsszenario dürfte die Allianz zumindest vorerst aber einen Anteil von knapp 30 Prozent an der Bank behalten. Analysten schätzen den Wert des Instituts insgesamt auf acht bis neun Milliarden Euro – das ist deutlich weniger, als vermutlich noch in den Büchern des Versicherungskonzerns steht.

Rein wirtschaftlich betrachtet ist die Offerte der Commerzbank Finanzkreisen zufolge weniger attraktiv als die der Chinesen. Auch könnte sich die Allianz mit einem Zuschlag für die CDB den Zugang zum chinesischen Versicherungsmarkt verschaffen. Demgegenüber stünden allerdings womöglich massive politische Widerstände. „Stand heute hat die Commerzbank die Nase leicht vorne“, sagte ein Insider. Bei einem Zusammenschluss mit der Dresdner könnte Commerzbank-Chef Martin Blessing sein Filialnetz auf rund 1900 Zweigstellen verdoppeln. Experten erwarten allerdings Überschneidungen und damit einen Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen. HB

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