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Allianz-Modell: Banken zahlen 35 Milliarden

Allianz-Chef Michael Diekmann favorisiert ein Modell, bei dem Investoren ihre gekauften Anleihen in neue Bonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren eintauschen.

Eine andere Möglichkeit der Umschuldung Griechenlands hat Michael Diekmann ins Spiel gebracht, Chef von Europas größtem Versicherungskonzern Allianz. Auch hier müssen die privaten Gläubiger auf viel Geld verzichten, insgesamt auf ein Viertel des ursprünglichen Nennwerts ihrer Anleihen. Das wäre allerdings mehr als der aktuelle Wert, zu dem diese am Markt gehandelt werden. Die Investoren müssten die Papiere in neue Bonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren eintauschen.

Auf diese Weise könnte Griechenlands Gesamtverschuldung binnen kurzer Zeit um rund 50 Milliarden Euro auf dann weniger als 300 Milliarden Euro sinken. Rund 35 Milliarden davon würde auf die Finanzbranche entfallen, 17 Milliarden auf die Europäische Zentralbank (EZB), die vor einiger Zeit zur Stabilisierung Griechenlands dessen Staatsanleihen in großem Stil gekauft hat – jetzt aber um dieses Geld fürchtet.

Damit die neuen Papiere als sicher gelten, schwebt der Allianz eine Versicherungslösung vor, in die der europäische Rettungsfonds EFSF eingebunden ist. Der Fonds müsste Griechenland einen Kredit gewähren, der als Garantie für die Anleihen gelten würde. Dieses Geld würde Athen auf ein Treuhandkonto einzahlen. Mit den Zinsen daraus könnte es den Kredit bedienen, außerdem hätten die Gläubiger der neuen Anleihen die Sicherheit, dass ihr verbliebenes Geld nicht verloren geht. Nebeneffekt: Die Besitzer der Anleihe würden sich vermutlich mit einer übersichtlichen Zinshöhe zufrieden geben, und Athen hätte einen größeren Spielraum für die weitere Konsolidierung in den kommenden Jahren.

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