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Wirtschaft: Allianz rechnet wieder mit der Dresdner

Finanzkonzern will 2004 „vernünftiges“ Ergebnis erwirtschaften – Banktochter schreibt erstmals Gewinn

München – Nach einem guten Start ins Geschäftsjahr 2004 sieht der Allfinanzkonzern Allianz wieder besseren Zeiten entgegen. Das Gesamtjahr will die Allianz wieder mit einem „vernünftigen Gewinn“ abschließen, sofern es „nicht zu einem Rückschlag an den Kapitalmärkten kommt und sich keine tief greifenden Änderungen des Geschäftsumfelds ergeben“. „Die ersten drei Monate des Jahres zeigen, dass wir auf einem nachhaltig profitablen Kurs sind“, sagte Finanzvorstand Helmut Perlet am Freitag in München.

Zum Gewinn beitragen soll neben dem Kerngeschäft Versicherungen erstmals die Tochter Dresdner Bank, die der Allianz seit der Übernahme im Sommer 2001 nur Verluste eingebracht hatte. Die Allianz-Aktie notierte am Freitag zum Handelsschluss 1,53 Prozent leichter bei 81,90 Euro.

Die Allianz überraschte mit einem noch höheren Gewinn als bei der Hauptversammlung Anfang Mai angekündigt. Nach Steuern erreichte der Konzerngewinn 675 Millionen Euro. Auf der Grundlage vorläufiger Zahlen hatte der Konzern den Quartalsgewinn auf etwa 650 Millionen Euro beziffert. Im ersten Quartal des Vorjahres war ein Verlust von 546 Millionen Euro angefallen. Analysten zeigten sich durchweg erfreut über die Fortschritte im ersten Quartal.

Perlet sagte, im Auftaktquartal hätten alle Geschäftssegmente die Ertragskraft der Allianz gesteigert. Im Schaden- und Unfallgeschäft hätten straffes Kostenmanagement und disziplinierte Zeichnungspolitik dazu beigetragen, das Verhältnis von Schadenaufwendungen und Kosten zu den verdienten Beiträgen (Combined Ratio) von 97,7 Prozent auf 95,8 Prozent zu verbessern. Bei einem Wert von unter hundert Prozent arbeitet ein Versicherer im Schadensbereich profitabel. Das Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung stieg von 27 Millionen Euro im ersten Quartal des Vorjahres auf 558 Millionen Euro und trug damit den Löwenanteil zum Quartalsgewinn bei. Der Überschuss im Geschäft mit der Lebens- und Krankenversicherung betrug 247 Millionen Euro nach einem Verlust im Vorquartal. Bei der Vermögensverwaltung (Asset Management) verbesserte die Allianz das Quartalsergebnis um knapp ein Drittel auf 73 Millionen Euro.

Bei den Beitragseinnahmen rechnet die Allianz 2004 mit einem Anstieg um etwa vier Prozent. Im ersten Quartal blieben die Beitragseinnahmen mit 25 Milliarden Euro etwa gleich.In der Schaden- und Unfallversicherung soll eine Combined Ratio von unter 97 Prozent erzielt werden, vorausgesetzt, dass größere Naturkatastrophen ausbleiben.

Analysten sagten, der Kurs des seit einem Jahr amtierenden Konzernchefs Michael Diekmann beginne zu greifen. Diekmann hat ein ehrgeiziges Sanierungsprogramm aufgesetzt. Im Mittelpunkt stehen die Stärkung der Kapitalbasis, profitables Wachstum, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Abbau des weit verzweigten Beteiligungsgeflechts.

Nicole Adolph

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