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Wirtschaft: Allianz reduziert Beteiligungen Finanzkonzern platziert Milliarden-Anleihen

Berlin Die Allianz, Europas größter Versicherungskonzern, trennt sich von weiteren Industrie- und Finanzbeteiligungen. Der Konzern nutzt dafür die Gunst der Stunde am Kapitalmarkt und platziert eine Reihe von Anleihen im Gesamtwert von rund vier Milliarden Euro.

Berlin Die Allianz, Europas größter Versicherungskonzern, trennt sich von weiteren Industrie- und Finanzbeteiligungen. Der Konzern nutzt dafür die Gunst der Stunde am Kapitalmarkt und platziert eine Reihe von Anleihen im Gesamtwert von rund vier Milliarden Euro. Die Allianz kann unter anderem eine Wandelanleihe im Volumen von 1,2 Milliarden Euro in drei Jahren mit Aktien von BMW, der Münchener Rück oder Siemens tilgen. Derzeit ist der Konzern an BMW mit 3,8 Prozent, an der Münchener Rück mit 9,4 und an Siemens mit 1,4 Prozent beteiligt. Weiter plant die Allianz eine nachrangige Anleihe über eine Milliarde Euro mit unbefristeter Laufzeit, mit der zwei Anleihen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro teilweise refinanziert werden sollen.

Mit der Platzierung bei großen institutionellen Investoren stärkt der Konzern nicht nur seine Finanzkraft, sondern er macht sich auch unabhängiger von der Entwicklung an den Aktienmärkten. Nach dem Börsen-Crash, der zu riesigen Abschreibungen in den Portfolios der Versicherungskonzerne geführt hatte, will die Allianz in Zukunft weniger stark auf Aktien als Anlage setzen. Zurzeit liegt die Aktienquote noch bei 14,9 Prozent.

Parallel zu den am Mittwoch bekannt gegebenen Transaktionen stößt die zur Allianz-Gruppe gehörende Dresdner Bank ihren gesamten Bestand an Aktien der Muttergesellschaft ab. Käufer ist die Investmentbank JP Morgan, die das Paket mit einem Börsenwert von etwa 1,5 Milliarden Euro über eine Wandelanleihe am Markt platzieren will. Der Verkauf der Aktien, die für das Geschäftsjahr 2004 dividendenberechtigt sind, sorgte am Mittwoch für einen Kursverlust der Allianz-Aktie. Sie gab im Dax um 1,8 Prozent auf 90,34 Euro nach.

Intern überträgt die Dresdner Bank zudem ihre Anteile am weltgrößten Rückversicherer Münchener Rück (7,3 Prozent) an die Allianz, die die Aktien zur Tilgung der Wandelanleihe verwenden kann. Münchener Rück und Allianz haben ihre jahrzehntelange Überkreuzbeteiligung immer weiter reduziert und die gegenseitigen Beteiligungen auf jeweils unter zehn Prozent zurückgefahren.

„Mit diesem Paket von Kapitalmarkttransaktionen haben wir unsere wichtigsten Finanzierungsziele für 2005 schon im Januar erreicht“, teilte Paul Achleitner, Finanzvorstand der Allianz, mit. Finanzanalysten begrüßten die Maßnahmen. Nach Meinung der WestLB passen sie zur Strategie des Versicherers, Beteiligungen abzubauen und Schulden zu reduzieren. Experten rechnen damit, dass sich die für die Refinanzierung wichtige Bonitätseinstufung der Allianz verbessert. Erst Anfang des Monats hatte die Allianz ihre Beteiligung am Maschinen- und Nutzfahrzeugkonzern MAN mit Gewinn verkauft. mot

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