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Altersvorsorge: Steigt die Rente wirklich nicht?

Rechtsfrage an Ulrich Theil von der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Ich bin seit einem Jahr Rentner und habe gelesen, dass es in diesem Jahr wohl keine Rentenerhöhung geben wird. Stimmt das wirklich?

Diese Vermutung wird sich wohl bewahrheiten. Grundsätzlich gilt, dass die Renten jeweils zum 1. Juli eines jeden Jahres – der wirtschaftlichen Entwicklung folgend – angepasst werden. Vereinfacht ausgedrückt folgen dabei die Renten der Entwicklung der beitragspflichtigen Bruttolöhne und Gehälter in Deutschland.

Für die Rentenanpassung des Jahres 2010 vergleicht man die Durchschnittslöhne des Jahres 2008 mit denen des Jahres 2009. Letzte Erkenntnisse und Gewissheiten gibt es dabei grundsätzlich immer erst im März des jeweiligen Anpassungsjahres, wenn endgültig die statistischen Daten vorliegen.

Die Spuren, die die Finanzkrise in der Wirtschaft hinterlässt, führen aber schon bei den jetzigen Prognoseberechnungen zu so deutlich negativen Ergebnissen, dass diese sich bis zur letzten aktuellen Schätzung im kommenden März nicht mehr verändern dürften. Der Bundesvorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung, Alexander Gunkel, hat deswegen bereits Anfang November öffentlich die Prognose gewagt, dass es 2010 und voraussichtlich auch 2011 zu keiner Rentenerhöhung kommen werde.

Nach den Annahmen der Bundesregierung gehen die Durchschnittslöhne im Westen wie im Osten im Jahr 2009 um 0,5 Prozent zurück. Für die Rentenanpassung bedeutet dies, dass auch der Lohnfaktor in der Anpassungsformel negativ ist mit der Konsequenz, dass eigentlich 2010 eine Rentenminderung erfolgen müsste.

Die neue Rentengarantie der Bundesregierung verhindert allerdings eine negative Rentenanpassung. Eine Rentenkürzung ist ausgeschlossen und wird es nicht geben. Allerdings müssen die Rentenbezieher diese Einkommensgarantie später bezahlen, indem künftige Rentenanpassungen geringer ausfallen und damit unterbliebene Rentenkürzungen nachgeholt werden. Mit Rentenerhöhungen rechnen die Experten zurzeit wieder ab 2012. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt also abzuwarten.Foto: Mike Wolff

an Ulrich Theil

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