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Wirtschaft: Altgesellschafter wollen Kasse machen

FRANKFURT (MAIN) (rob/HB).Der Börsengang des ostdeutschen Technologiekonzerns Jenoptik AG, Jena, geht in die heiße Phase.

FRANKFURT (MAIN) (rob/HB).Der Börsengang des ostdeutschen Technologiekonzerns Jenoptik AG, Jena, geht in die heiße Phase.Nach Informationen des Handelsblatts wird der Preis für eine Jenoptik-Aktie voraussichtlich zwischen 30 und 35 DM liegen.Es handelt sich um das mit Abstand größte Going-public eines ostdeutschen Unternehmens.Jenoptik will unter Federführung von Goldman Sachs nominal insgesamt 113,5 Mill.DM oder 22,7 Mill.Aktien (einschließlich einer Plazierungsreserve von 15 Prozent) zum Kauf anbieten.Die Emission hat somit ein Volumen von knapp 800 Mill.DM.Über 60 Prozent des Grundkapitals sollen im amtlichen Handel an der Frankfurter Börse plaziert werden.Die heiße Phase beginnt am heutigen Montag mit der Vorvermarktung, die Zeichnungsfrist läuft zwischen dem 3.und dem 12.Juni.Als Tag der Preisfestsetzung ist der 15.Juni geplant.Die Erstnotiz soll am 16.Juni erfolgen.

Bisher waren nicht alle Börsengänge von Gesellschaften aus Ostdeutschland von Erfolg gekrönt.Die beiden Ost-Pioniere an der Börse, die 1991 eingeführte Sachsenmilch AG und der Leipziger Bauträger Günther & Sohn AG sind bereits vom Kurszettel verschwunden.Dagegen haben der Autozulieferer Sachsenring AG und die Berliner Recyclingfirma Sero AG inzwischen viele Freunde unter den Anlegern gefunden.

Auf das Land Thüringen als der Jenoptik-Großaktionär mit 46,1 Prozent plus eine Aktie kommt ein warmer Geldsegen zu.Im Zuge des Börsengangs soll das Engagement auf 19,2 Prozent am Grundkapital verringert werden.Für sein Aktienpaket erhält der Freistaat maximal 245 Mill.DM.Auch der zweite Großaktionär, eine Bankengruppe, macht Kasse.Bei einer Vorplazierung von Jenoptik-Aktien hatten die Helaba, die Südwestdeutsche Landesbank und die Landesgirokasse Stuttgart im vergangenen Jahr für ein Aktienpaket von 34,9 Prozent am Grundkapital 20 DM je Aktie in Nennwert von fünf DM bezahlt.

Die Institute reduzieren ihr Engagement künftig auf 8,5 Prozent.Desweiteren verabschiedet sich das Bankhaus Sal.Oppenheim (4,9 Prozent).Insgesamt werden 16,1 Mill.Aktien verkauft.Doch nicht nur die Altaktionäre wollen Kasse machen, auch der Konzern selbst braucht Geld, um für die weitere Expansion gerüstet zu sein.Deshalb fließen Jenoptik über eine Kapitalerhöhung von nominal 33,1 Mill.DM (6,6 Mill.Aktien) frische Mittel in Höhe von rund 230 Mill.DM zu.Damit wird sich die Eigenkapitalquote, die 1997 bei 26,9 Prozent lag, nach einer Studie des Helaba-Trusts wieder auf über 30 Prozent verbessern.Die jungen Aktien sind für das Geschäftsjahr 1998 voll gewinnberechtigt.Erstmals soll eine Dividende bezahlt werden, die die Analysten bei 0,50 (1999: 0,60) DM je Anteilsschein erwarten.

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