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Wirtschaft: Am seidenen Faden

Berliner Textilgruppe Bob meldet Insolvenz an

Berlin - Die Berliner Textilgruppe Bob ist zahlungsunfähig. Eine Sprecherin des Kammergerichts Berlin sagte dem Tagesspiegel, dass die Gruppe bereits am Donnerstag Insolvenz angemeldet habe. Mehr als ein Dutzend Teilgesellschaften hätten einen entsprechenden Antrag gestellt, bestätigte der Berliner Rechtsanwalt Udo Feser, den das Gericht neben Knut Rebholz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt hat. Das Unternehmen selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zu den Umständen der Insolvenz konnte Feser nichts sagen. „Ich kenne noch keine genauen Zahlen“, sagte er. „Wir wollen aber versuchen, dass die Firma weiterarbeiten kann.“ Seinen Angaben zufolge beschäftigt der Textilveredler allein in Deutschland rund 300 Mitarbeiter, davon rund 40 am Sitz der Holding in Berlin-Charlottenburg.

Das 1952 von Harald Bob gegründete Unternehmen hat an den Standorten Cottbus und Zagan (Polen) auch Stoffe für Prada und Yves Saint Laurent produziert. Vorstandschef ist Michael Bob. Nach Angaben des Fachblatts „Textil Wirtschaft“ stand die Gruppe 2006 mit einem Umsatz von 81 Millionen Euro auf Platz 20 der größten Textilhersteller Deutschlands. Aus Kreisen des Unternehmens hieß es, die Gruppe sei „Opfer der Globalisierung“ geworden. Die deutsche Textilindustrie kann mit Billiglohnländern kaum konkurrieren. pet

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