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Wirtschaft: Amerikanischer Arbeitsmarkt erholt sich nur schleppend

Berlin (brö). Der Arbeitsmarkt in den USA erholt sich nur schleppend von der Wirtschaftskrise.

Berlin (brö). Der Arbeitsmarkt in den USA erholt sich nur schleppend von der Wirtschaftskrise. Im Juni kletterte die Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent, im Mai waren es 5,8 Prozent gewesen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft legte saisonbereinigt zwar um 36 000 zu, dies war das stärkste Plus seit Februar 2001. Zugleich strömten aber mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt, so dass die Quote der Beschäftigungslosen leicht anstieg. Experten hatten bessere Zahlen erwartet. Der Euro, dessen Aufwärtstrend in den vergangenen Tagen gestoppt worden war, legte nach Bekanntgabe der Daten zu und bewegte sich am späten Nachmittag wieder in Richtung der 0,98 US-Dollar-Marke.

Zugleich korrigierte das amerikanische Arbeitsministerium die Zahl der neu entstandenen Beschäftigungsverhältnisse für die Monate April und Mai nach unten. Statt einer Zunahme von 47 000 Stellen verzeichnete die US-Wirtschaft nur noch ein Plus von 3000 Jobs. Insgesamt suchen derzeit rund 8,4 Millionen US-Bürger eine Stelle.

Der Arbeitsmarkt in den USA ist wichtig für die weitere Konjunkturentwicklung, weil der Konsum umso stärker zunimmt, je mehr Menschen einen Job finden. Und der Konsum wiederum macht zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaftsleistung aus.

Zwar ist bekannt, dass Unternehmen zu Beginn eines Aufschwungs zunächst Überstunden anordnen, bevor sie neue Arbeitskräfte einstellen. Volkswirte sehen in den neuen Zahlen dennoch eine Verlangsamung der amerikanischen Konjunkturentwicklung. Nach dem starken Wachstum von 6,1 Prozent in der Periode von Januar bis Ende März war dies allgemein erwartet worden. Zudem waren immer mehr Befürchtungen laut geworden, dass die jüngsten schweren Turbulenzen an den Finanzmärkten den Aufschwung verzögern könnten. In den USA besitzt rund die Hälfte der Haushalte Aktien; geringere Bewertungen der Papiere drücken daher auch die Konsumlust der Amerikaner. Die Vorhersagen der Wirtschaftsforscher für das US-Wachstum in diesem Jahr bewegen sich zwischen drei und 3,5 Prozent.

Die europäische Gemeinschaftswährung konnte von den enttäuschenden Zahlen erneut profitieren. Hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs am Freitag Mittag noch bei 0,9725 US-Dollar festgelegt, stieg dieser Wert bis zum späten Nachmittag bis auf 0,9750 Dollar. Damit ist der Aufwärtstrend des Dollar in den vergangenen Tagen zu Ende. Offen ist noch, ob der Euro in der kommenden Woche einen neuen Angriff auf die Parität zum Greenback unternehmen wird. Dies war zum Ende der vergangenen Woche der Fall gewesen, als die EU-Währung bis knapp unter einen Dollar geklettert war. Auslöser waren in erster Linie die Bilanzskandale der Firmen Worldcom und Xerox, die die US-Finanzmärkte erschütterten.

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