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Wirtschaft: An den Aktienmärkten bewährt sich das Rotationsprinzip

Es kam wie es kommen musste: Beim Spiel der Old Economy gegen die New Economy siegten die alten Standardwerte im März nach Punkten (DAX minus 0,57 Prozent, Nemax-50 minus 11,78 Prozent). Ausgelöst durch panikartige Käufe in den Technologietiteln, schossen deren Bewertungen und Indices seit Oktober des vergangenen Jahres auf ungeahnte Höchststände.

Es kam wie es kommen musste: Beim Spiel der Old Economy gegen die New Economy siegten die alten Standardwerte im März nach Punkten (DAX minus 0,57 Prozent, Nemax-50 minus 11,78 Prozent). Ausgelöst durch panikartige Käufe in den Technologietiteln, schossen deren Bewertungen und Indices seit Oktober des vergangenen Jahres auf ungeahnte Höchststände. Es galt die These: "The sky is the limit". Doch löste dann die Forderung der Regierungschefs Clinton und Blair nach einer kostenlosen Bereitstellung von Forschungsergebnissen der Bio-Technologiefirmen eine "biologische Keule" in den Kursen der Unternehmen dieser Branche aus. Aber auch Firmen der virtuellen Technologie wurden einer neuen Betrachtung unterzogen. Neben einer geringer als erwarteten Wachstumsdynamik trug auch die Vielzahl der Neuemissionen dazu bei, dass die Kurse nachgebend tendierten. Anzeichen für eine harte Trendwende in der New Economy können wir nicht ausmachen. Das Hauptaugenmerk dieser Branche liegt kurzfristig auf dem Börsengang von T-Online. Sollte diese Emission - ähnlich wie Lycos Europe - ein Flop werden, wird die ganze Branche sich einer Neubewertung nicht entziehen können. Allerdings liegt die Preisspanne für das Bookbuilding mit 26 bis 32 Euro unterhalb der ursprünglichen Erwartungen und das große Publikumsinteresse lässt wieder eine deutliche Überzeichnung erwarten.

Auch an den alten Märkten konnte man das (bei manchen Fußballvereinen bewährte) Rotationsprinzip erkennen. Während sich bis vor kurzem alles auf Telekommunikations- und Technologiewerte konzentrierte, fristeten die Sektoren Pharma, Nahrung und Automobile ein Schattendasein auf der Ersatzbank an der Börse. Zurzeit jedoch scheint die Situation sich umgekehrt zu haben und die vernachlässigten Werte wie zum Beispiel Schering fanden in das Spiel zurück. Auffällig ist auch, dass Alt und Neu zusammenwachsen. Traditionsunternehmen entdecken das Internet und die neuen Kommunikationstechnologien für sich und suchen die Chance in diesen Neuen Medien, um ihre Produktivität zu erhöhen.

Doch was bedeutet dies alles nun für den Anleger? Vor allem, dass Wachstumswerte der neuen Industrien nach wie vor ihren Platz im Portfolio finden sollten. Auf Grund seiner Produktpalette und seiner Wachstumsraten empfehlen wir hier die Biotechnologie-Aktie Qiagen zum Kauf. Daneben gehören jedoch auch klassische Blue Chips zu einer guten Werte Auswahl. Diese sollten davon profitieren, dass angesichts der konjunkturellen Entwicklung die Gewinne besser als erwartet ausfallen werden. Auf dem aktuellen Niveau sind Rückschläge bei den Klassikern eher unwahrscheinlich, was sich stabilisierend auf das Portfolio auswirkt. Unseres Erachtens sind die Aktien der BASF, von Bayer und von dem niederländischen Finanzkonzern Aegon zur Zeit attraktiv. Am US-Aktienmarkt gefällt uns der Telekomwert MCI Worldcom, dessen positive Zukunftsaussichten aktuell nicht im Aktienkurs reflektiert werden.

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