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Wirtschaft: An der Börse überwiegt der Optimismus Höhere Kurse bis Jahresende erwartet

Frankfurt am Main/New York Der Öl-Preis steigt weiter. Eigentlich eine schlechte Nachricht für die Börse, denn teures Öl treibt die Kosten der Unternehmen.

Frankfurt am Main/New York Der Öl-Preis steigt weiter. Eigentlich eine schlechte Nachricht für die Börse, denn teures Öl treibt die Kosten der Unternehmen. Doch die Märkte zeigen sich robust. Auch am Freitag lag der Deutsche Aktienindex (Dax) über der psychologisch wichtigen Marke von 4000 Punkten. Die Börsianer scheinen sich an teures Öl gewöhnt zu haben. Und die Aussichten für die kommenden Wochen sind positiv – trotz der zuletzt sehr ernüchternden US-Arbeitsmarktzahlen.

Die Experten der Commerzbank sprechen von einer „aktuell guten Grundstimmung“. Die DZ Bank schließt sogar eine Jahresendrallye nicht aus. Dafür spricht, dass viele Anleger und Fonds auf viel Geld sitzen und auf den vermeintlich richtigen Zeitpunkt zum Aktienkauf warten. Außerdem ist der Herbst traditionell eine gute Börsenzeit. In den vergangenen 15 Jahren kam es nur dreimal nicht zu nennenswerten Kurssprüngen.

Als positives Zeichen werten die Analysten beim Bankhaus Hauck&Aufhäuser den stabilen Trend bei vielen Unternehmen. Im Schnitt lägen die Gewinne der Dax-Firmen 2004 nur knapp unter dem Rekordwert des Jahres 2000. Im nächsten Jahr gehe es allenfalls leicht abwärts. Die ersten Unternehmenszahlen, mit denen in den USA vergangene Woche die Berichtssaison zum dritten Quartal eingeläutet wurden, trafen außerdem die Erwartungen. Und von der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen positive Signale: Eine baldige Leitzinserhöhung wird immer unwahrscheinlicher. Der hohe Ölpreis könnte nach Auffassung von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet die Konjunktur bremsen. Höhere Zinsen wären da kontraproduktiv.

Gleichwohl: Es gibt nicht nur Optimisten an der Börse. Während Julius Bär bis Jahresende mit 4400 Punkten beim Dax rechnet, erwartet die Weberbank einen deutlich Einbruch der Kurse auf 3500 Punkte. Die University of Michigan wird am Freitag ihren monatlichen Verbrauchervertrauensindex vorlegen – und damit einen Hinweis dafür geben, wie stark die US-Konjunktur noch ist. ro/pf/HB

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