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Wirtschaft: An der Wall Street werden Investoren wieder mutiger Die Berichtssaison zum ersten Quartal läuft besser an als erwartet

New York/Düsseldorf/Frankfurt (Main) (pf/HB). Der Anstieg der wichtigsten Börsenindizes in der vergangenen Woche lässt einige Investoren wieder hoffen.

New York/Düsseldorf/Frankfurt (Main) (pf/HB). Der Anstieg der wichtigsten Börsenindizes in der vergangenen Woche lässt einige Investoren wieder hoffen. Die Zahl derjenigen wächst, die – wenn auch in zaghaften Schritten – auf Aktienfonds umsteigen. Vergangene Woche flossen mehr Anlegerdollar in solche Fonds als in jeder anderen Woche seit einem Jahr: 5,7 Milliarden Dollar im Vergleich zu 7,9 Milliarden Dollar in der am 17. April 2002 beendeten Woche, teilte die Forschungsfirma AMG Data Services mit. „Die Leute wittern nach dem Ende der schlimmsten Kriegsphase eine Erholung“, stellt der Investmentstratege William Rhodes von Rhodes Analytics fest. „Sie denken an die schwungvolle Erholung nach dem ersten Golfkrieg 1991, obwohl das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld heute nicht vergleichbar ist mit der damaligen Zeit“, warnt Rhodes. Einen Bullenmarkt wie damals sieht Rhodes daher nicht im Anzug.

Nach dem langen Osterwochenende tendierten die USBörsen am Montag dann auch kaum verändert. Der Dow-Jones-Index verlor bis Handelsschluss 0,1 Prozent auf knapp 8329 Punkte. Der Nasdaq-Index fiel um 0,08 Prozent auf 1424 Zähler.

Angesichts einer Reihe von erwarteten Unternehmenszahlen in dieser Woche hielten sich die Anleger zunächst zurück, sagten Analysten. Bisher läuft die Berichtssaison zum ersten Quartal besser an als von Analysten erwartet. „Im Vorfeld hatten die Unternehmen mehr Gewinnwarnungen veröffentlicht als üblich“, sagt Joe Cooper vom Finanzdaten-Anbieter Thomson First Call. Doch die befürchtete Katastrophe blieb aus. „Die Gewinnmeldungen fallen bislang sogar einen Tick besser aus als üblich“, sagt Cooper. 114 der US-Unternehmen aus dem Aktienindex S&P500 haben bereits ihre Quartalsgewinne gemeldet. Davon übertrafen 58 Prozent die durchschnittliche Prognose der Analysten. Im Schnitt fielen die Quartalsgewinne der US-Firmen bisher um 10,3 Prozent höher aus als vor einem Jahr. Rolf Elgeti, Europastratege der Commerzbank, warnt, der positive US-Trend lasse sich nicht einfach auf Europa übertragen. Während der schwache Dollar den US- Firmen geholfen habe, hätten Europas Konzerne unter dem Wechselkurseffekt gelitten.

Für die europäischen Aktienmärkte sind die meisten Experten nur kurzfristig optimistisch. Marktanalyst Peter Worel von der Bayerischen Landesbank hält es „aus markttechnischer Sicht“ für möglich, dass die Börsen in dieser Woche ihre Erholung fortsetzen. Er warnt aber davor, dass fundamentale Faktoren wie die erneut nach unten korrigierten Wachstumsprognosen für Deutschland die Kurse nach unten drücken könnten. Es gebe „noch keine überzeugenden Signale, dass der Konjunkturzug diesseits und jenseits des Atlantiks ohne Stocken in Fahrt kommen wird“.

Etwas Aufschluss über die Konjunkturlage in Deutschland geben am heutigen Dienstag die Produzentenpreise im März. Die Experten von HSBC Trinkaus&Burkhardt rechnen mit unveränderter Tendenz. Auch die Verbraucherpreise werden im Lauf der Woche veröffentlicht. Von den Daten aus den USA ist für die Märkte interessant, wie die US-Notenbank in ihrem Beige-Book die konjunkturelle Situation in den USA einschätzt.

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