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Andreas Renschler

© Kai-Uwe Heinrich

Andreas Renschler: VW-Vorstand: Kulturwandel nach Diesel-Krise braucht Zeit

Zwei Jahre nach Dieselgate hat VW viel erreicht, meint VW-Vorstand Renschler. Aber Kulturen ändere man nicht über Nacht.

Der VW-Konzern hat sich nach zwei Jahren Diesel-Krise noch nicht vollständig von den autoritären Strukturen früherer Jahre gelöst. „Kulturen ändert man nicht über Nacht“, sagte Andreas Renschler, im Volkswagen-Vorstand für Nutzfahrzeuge zuständig, dem Tagesspiegel. In der Öffentlichkeit werde zwar gerne gefordert, dass es schneller gehen möge. „Aber ein solcher Prozess braucht natürlich Zeit“, sagte Renschler.

Vor zwei Jahren sei es zunächst darum gegangen, „den Schock zu überwinden“. Gleichwohl habe die neue Führung unter VW-Chef Matthias Müller nach den Rücktritten seines Vorgängers Martin Winterkorn und von Konzern-Patriarch Ferdinand Piech viel erreicht. „Das, was in zwei Jahren im Konzern passiert ist, wäre auch ohne die Diesel-Krise und den Wechsel an der Spitze notwendig gewesen“, sagte Renschler. „Es wäre nur noch schwieriger geworden.“ Die Krise habe geholfen, den Wandel schneller einzuleiten.

Alternative Busse und Lkw sind möglich

Mit Blick auf das Lkw- und Bus-Geschäft wies Renschler Kritik zurück, deutsche Hersteller hätten zu viele Diesel und zu wenige Fahrzeuge mit alternativen Antrieben im Angebot. „Wir können liefern“, sagte Renschler dem Tagesspiegel. Der VW-Vorstand räumte allerdings ein, dass neue Anbieter wie Streetscooter interessante Elektro-Konzepte auf den Markt gebracht hätten.

„Vielleicht waren die deutschen Hersteller auch zu langsam. Kann sein“, sagte Renschler. Auch die Ankündigung von Tesla, einen Lkw zu präsentieren, nehme man ernst. „Tesla hat wichtige und gute Impulse in der Industrie gesetzt." Volkswagen sehe sich aber eher in der „Rolle des Second Mover – der lieber zwei Mal mehr schaut, ob die Standards stimmen“, so Renschler.

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