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Anfällige Finanzmärkte: IWF sieht noch viele Risiken

Auch nach Beginn der globalen Wirtschaftserholung ist das Weltfinanzsystem nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) bei Weitem nicht über den Berg.

Es lauerten weiterhin „erhebliche Risiken“, urteilt der Fonds in seinem Bericht zur Stabilität der globalen Finanzmärkte, der am Dienstag in Washington vorgelegt wurde.

Banken müssten ihre Kapitalausstattung weiter verbessern, während Staaten sich, falls notwendig, einer zusätzlichen Unterstützung der Konjunktur nicht verschließen sollten. „Der Finanzsektor bleibt die Achillesferse der Konjunkturerholung“, mahnt der IWF.

Viele Bankbilanzen seien immer noch anfällig für Schocks durch einen plötzlichen Vertrauensverlust. Regierungen stünden wegen hoher Schuldenlasten und düsterer Wachstumsaussichten nach wie vor unter Druck.

Der Währungsfonds begrüßte aber die kürzlich verschärften Eigenkapitalregeln für Banken („Basel III“), hält sie alleine aber für nicht ausreichend. Zwar seien sie ein „erheblicher Fortschritt“ auf dem Wege zu robusteren Standards für Bankenkapital und Liquidität. Allerdings fehle noch immer eine „breite Reformagenda“, die auch auf Gefahren für das gesamte Finanzsystem etwa durch einzelne Unternehmen ziele.

Daneben rät der IWF den Staaten, Ausstiege aus staatlichen Hilfsprogrammen für den Finanzsektor und die Konjunktur vom Stand der Wirtschaftserholung abhängig zu machen. Zentralbanken und Regierung sollten gegenüber weiteren Hilfen offen sein. Zwar müssten die Staatsfinanzen wieder in Ordnung gebracht werden. Allerdings müssten die jeweiligen Umstände eines Landes berücksichtigt und, wo nötig, Strukturreformen für mehr Wachstum einleitet werden.

An der Schätzung des IWF über die Abschreibungen und Verluste der globalen Finanzbranche seit Beginn der Krise 2007 änderte sich derweil kaum etwas: Der Fonds erwartet eine Summe von 2200 Milliarden Dollar (1620 Milliarden Euro), im Frühjahr waren es noch 2300 Milliarden. dpa

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