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Wirtschaft: Angeschlagener Netzbetreiber Ish ist gerettet 480 Arbeitsplätze fallen weg

Weniger Bieter fürs Telekom-Kabel

Köln/Bonn (dpa). Der finanziell angeschlagene Kabelnetzbetreiber Ish ist nach eigenen Angaben gerettet. Gläubiger hätten auf Forderungen von 200 Millionen Euro verzichtet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Köln mit. Außerdem gebe es eine Finanzspritze von mehreren Banken von 115 Millionen Euro. Konkrete Angaben zum Ergebnis und zu den Schulden machte das Unternehmen auch auf Anfrage nicht. Der neue Geschäftsplan von Ish sieht einen massiven Stellenabbau vor. Rund 480 der derzeit 1600 Arbeitsplätze könnten wegfallen. Dabei solle in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine Agentur zur Vermittlung der Arbeitnehmer eingeschaltet werden, teilte Ish mit.

Ish gehört zu Callahan NRW. Das Unternehmen hatte im Juli Insolvenz wegen Überschuldung beantragt. An der Holding hält die US-Investorengruppe Callahan 55 Prozent der Anteile und die Deutsche Telekom den Rest. Ish rechnet für 2002 mit einem Umsatz von 400 Millionen Euro. Ish will sich nun auf die Vermarktung von digitalen Fernsehangeboten konzentrieren. „Dabei laufen Gespräche mit der Wohnungswirtschaft“, sagte ein Sprecher von Ish.

Nur noch zwei Interessenten

Unterdessen gehen der Telekom angeblich die Interessenten für die sechs noch verbliebenen Kabelfernsehnetze aus. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete unter Berufung auf das Umfeld der Interessenten, die Telekom könne nur noch mit zwei ernsthaften Geboten rechnen, die zudem deutlich niedriger als erwartet ausfallen dürften. Demnach sollen noch die Finanzinvestoren Goldman Sachs, Apax Partners und Providence Equity im Spiel sein, ferner ein Konsortium um Liberty Media, und die Finanzinvestoren Blackstone, Apollo und BFD Capital. Ursprünglich hatte es sechs Interessentengruppen gegeben. Die Gruppe um Goldman Sachs wolle 1,5 Milliarden bis 1,6 Milliarden Euro bieten. Die Telekom wollte die Meldung nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte, das Unternehmen erwarte die Angebote der sechs Parteien bis Ende der Woche. Danach werde die Telekom zügig entscheiden, mit welchem Bieter sie weiter verhandeln will. Zuletzt hatte das Unternehmen noch mit Einnahmen zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden Euro für das Kabelnetz gerechnet.

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