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Wirtschaft: Angst vor Lohnschock

Maschinenbauer warnen vor kräftiger Tariferhöhung

Berlin - Die deutschen Maschinenbauer befürchten einen „Schock“, wenn die Tariferhöhungen im kommenden Jahr hoch ausfallen sollten. Der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Dieter Brucklacher, sagte am Dienstagabend in Berlin, sollte es eine Tariferhöhung über vier Prozent geben, würde die „Stimmung kippen“.

Im vergangenen Frühjahr hatte die IG Metall drei Prozent durchgesetzt und wegen der guten Konjunktur für das kommende Jahr bereits einen höheren Abschluss gefordert. Dagegen sagte Brucklacher, „eine gewisse Mäßigung in den letzten Jahren hat unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöht; diesen Pfad sollten wir nicht verlassen“. Er verwahrte sich insbesondere gegen Lohnerhöhungsratschläge von Politikern, die Geld verteilen wollten, „was sie gar nicht erarbeitet haben“.

Brucklacher, selbst Chef des Weltmarktführers für Holzbearbeitungswerkzeuge mit 6300 Mitarbeitern, betonte die Bereitschaft der Unternehmen, die Mitarbeiter über eine Einmalzahlung am Erfolg zu beteiligen. Die beste Erfolgsbeteiligung seien jedoch Investitionen in die Aus- und Weiterbildung, meinte Brucklacher, da sich dadurch der Wert der Arbeitskraft erhöhe.

Der Branche mit fast 880 000 Beschäftigten geht es derzeit glänzend. Die Kapazitäten sind zu mehr als 90 Prozent ausgelastet, der Umsatz wird in diesem Jahr um zehn Milliarden Euro über dem Vorjahr liegen und 15 000 zusätzliche Arbeitskräfte wurden bereits eingestellt. Auch für das kommende Jahr kündigte Brucklacher weiteres Wachstum an, wenn der Euro „nicht dramatisch über die Marke von 1,30 Dollar steigt“. Am Mittwoch kostete ein Euro 1,32 Dollar. 54 Prozent der hierzulande produzierten Werkzeuge, Anlagen und Maschinen werden Brucklacher zufolge in den Dollarraum exportiert. alf

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