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Markus Frick

© picture alliance / dpa

Anklage will Haftstrafe: Börsenberater soll Kurse manipuliert haben

Der Börsenberater Markus Frick soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wegen strafbarer Marktmanipulationen für drei Jahre ins Gefängnis. Ein Urteil wird für Donnerstag erwartet.

Der 38-Jährige habe in 43 Fällen bei Empfehlungen in seinen Informationsdiensten eigene wirtschaftliche Interessen an den jeweiligen Aktien verschwiegen, sagte der Staatsanwalt am Donnerstag. Aus Sicht der Verteidigung lag dagegen kein strafbares Handeln vor. Fricks Anwalt stellte jedoch keinen konkreten Antrag. Das Berliner Landgericht will das Urteil am kommenden Donnerstag verkünden.

Eine „Strafe zur Abschreckung“ sei erforderlich, forderte Staatsanwalt Tarvo Hovi. Es müsse gezeigt werden, dass sich der Staat eine derartige Beeinflussung von Aktienkursen nicht ohne spürbare Folgen gefallen lässt. Rechtsanwalt Daniel Krause betonte dagegen, es gehe im Prozess nicht um die Funktionsfähigkeit des Marktes. „Wir bewegen uns vielmehr im Hochrisikobereich des Kapitalmarktes.“ Frick habe darauf in seinen Börsenbriefen hingewiesen.

Frick hatte zwischen September 2005 und Juni 2007 Aktien empfohlen, die er über eine Treuhandgesellschaft ebenfalls besaß. Die nach seinen Tipps boomenden Kurse soll er für den Verkauf der eigenen Papiere genutzt haben. Zunächst waren die Ermittler auch davon ausgegangen, dass Frick in einigen Fällen bewusst über die Wertlosigkeit von Aktien täuschte. Dafür aber gebe es keine Beweise, sagte der Staatsanwalt.

Rund 20 000 Kleinanleger hatten im Volumen von insgesamt 760 Millionen Euro Aktien von drei Rohstofffirmen gekauft, die Frick in seinen Publikationen beworben hatte. Die Papiere erwiesen sich jedoch als völlig wertlos und führten zu hohen Verlusten für die Anleger. Der Börsenmanager hat inzwischen in 867 Fällen mit Geschädigten Vergleiche geschlossen und insgesamt 4,6 Millionen Euro gezahlt.

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