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Anlagenbau: Ferrostaal hofft auf 100-Milliarden-Dollar- Auftrag

Die auf Anlagenbau und Projektgeschäft spezialisierte Ferrostaal rechnet mit einem Mega-Auftrag ihres neuen Hauptaktionärs IPIC, eines Staatsfonds aus Abu Dhabi.

Essen -  Die ehemalige MAN-Tochter geht davon aus, die Projektarbeit für den Bau eines Chemiekomplexes im Emirat zu übernehmen, sagte Ferrostaal-Chef Matthias Mitscherlich dem „Handelsblatt“. Das gesamte Projekt werde ein Investitionsvolumen von 100 Milliarden Dollar haben, erläuterte er.

Der Staatsfonds International Petroleum Investment Company (IPIC) des Emirats Abu Dhabi ist seit Mitte Oktober mit 70 Prozent Mehrheitsaktionär von Ferrostaal. MAN wird vorübergehend noch 30 Prozent halten. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt. Teil des Geschäfts ist die Realisierung von Großprojekten in Abu Dhabi, das sich unabhängiger vom Öl- und Gasgeschäft machen will.

„Wir sind jetzt eine Art staatliche Projektgesellschaft“, sagt Mitscherlich über die künftige Rolle des Essener Unternehmens am Persischen Golf. Bis zu 500 Ferrostaal-Mitarbeiter werden schon bald dauerhaft in Abu Dhabi arbeiten.

Vorbehalte gegen den Staatsfonds als neuen Mehrheitsaktionär habe es nicht gegeben, versichert Mitscherlich. Man habe sofort mit der Bundesregierung, den wichtigsten Partnern und Kunden gesprochen. „Die überwiegende Reaktion lautete: Das ist eine Chance, keine Bedrohung.“ Ferrostaal, neben dem Linde-Konzern und der Dortmunder Uhde einer der weltweit führenden Anlagenbauer, ist spezialisiert auf die Projektierung von Kraftwerken, Raffinerien und Anlagen zur Erzeugung von Biosprit und Solarenergie. Daneben unterhält das Unternehmen ein Netzwerk zum Vertrieb von Maschinen und Anlagen in 60 Ländern. 2007 erwirtschafteten 4300 Beschäftigte einen Umsatz von 1,45 Milliarden Euro. Für 2014 strebt Mitscherlich vier Milliarden Euro Umsatz an. fas (HB)

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