zum Hauptinhalt

ANLEGER Frage: An Anke Sahlen Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Berlin

Lohnt sich der M-Dax?

Die Chancen stehen gut, dass die Euro-Zone in der zweiten Jahreshälfte aus der Rezession kommt. Exportstarke deutsche Mittelständler, die im M-Dax notiert sind, haben bereits mit kräftigen Kursgewinnen reagiert und den Dax in den Schatten gestellt. Lohnt sich noch ein Investment?

In der Tat haben die im M-Dax notierten mittelständischen Unternehmen die „blue-chips“ im Dax deutlich hinter sich gelassen. In der Spitze legte der Leitindex in diesem Jahr bislang um mehr als 12 Prozent zu, der M-Dax mit fast 25 Prozent aber um mehr als das Doppelte. Im Gegensatz zum Dax konnte der M-Dax nach dem Erreichen erster Indexhochs im Mai seine Aufwärtsbewegung fortsetzen. Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass die großen, im Dax abgebildeten Unternehmen enger in das internationale Kapitalmarktumfeld eingebunden sind und stärker auf die durch die US-Notenbank (Fed) ausgelösten Unsicherheiten reagieren. Infolge teils deutlich besserer US-Konjunkturdaten und entsprechender Andeutungen von US-Notenbankchef Bernanke erwarten die Märkte eine als „tapering“ bezeichnete baldige Reduzierung der extremen quantitativen Lockerungsmaßnahmen.

Die zunehmenden Unsicherheiten im Vorfeld einer bereits bei der geldpolitischen Sitzung der Fed Mitte September möglichen „tapering“-Entscheidung dürften in den nächsten Tagen einen Schatten auf die Märkte werfen. Auch die Bundestagswahl am 22. September könnte sich kurzfristig als Belastungsfaktor erweisen. Dabei resultieren die größten Unsicherheiten in Zusammenhang mit dem Wahlausgang und möglichen Auswirkungen auf den Aktienmarkt aus der künftigen Energiepolitik. Damit verbundene Schwankungen bei großen Versorgungsunternehmen würden sich im Dax stärker als im M-Dax bemerkbar machen.

Trotz kurzfristiger Belastungen für den Aktienmarkt rechnen wir damit, dass sich die Konjunkturlage in Europa im weiteren Jahresverlauf von niedrigem Niveau aus weiter aufhellt. Die Berichtssaison zum zweiten Quartal hat Verbesserungen vor allem bei den Unternehmen gezeigt, die in nennenswertem Ausmaß auf den europäischen Märkten tätig sind. Die erwartete Aufhellung des makroökonomischen Umfelds sollte diesen positiven Trend weiter unterstützen. Auch fundamentale Kennzahlen, beispielsweise die Bewertung oder die Dividendenrendite, sprechen weiterhin für Aktien. In diesem Umfeld halten wir Investments in M-Dax Unternehmen nach wie vor für interessant, auch wenn sich die seit Jahresanfang erzielte Outperformance nicht im gleichen Umfang fortsetzen dürfte.

– Haben Sie auch eine Frage?

 Dann schreiben Sie uns:

E-Mail:

Redaktion.Geld@tagesspiegel.de

Postanschrift: Verlag Der Tagesspiegel,

Redaktion Geld, 10876 Berlin

An Anke Sahlen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false