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ANLEGER Frage: An Malte Diesselhorst Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz

Lohnt sich ein ETF-Sparplan?

Ich bekomme Werbung von Banken und Fondsgesellschaften, die mir Sparpläne für Fonds oder Exchange Traded Funds (ETF) anbieten. Geworben wird mit einem höheren Ertrag als auf dem Sparbuch. Was ist von solchen Angeboten zu halten?

Sparplan klingt ja zunächst eher langweilig, aber es lohnt sich, darüber einen Moment nachzudenken. Im Rahmen des Sparplans bucht die Bank vom Konto des Kunden monatlich einen festen Betrag ab und legt ihn an. Gekauft wird, was der Kunde vorher ausgewählt hat, etwa Anteile an einem Exchange Traded Fund (ETF) auf einen Index.

Das hat einige Vorteile. Wie bei anderen lang laufenden Anlageprodukten, etwa Lebensversicherungen, wird der Kunde sanft zum Sparen gezwungen, der monatliche Betrag wird abgebucht und steht nicht für andere Ausgaben zur Verfügung. Anders als Lebensversicherungen ist diese Form des Sparens aber viel flexibler. Der monatliche Anlagebetrag kann jederzeit ohne Nachteil einer sich ändernden Einkommenssituation angepasst oder ausgesetzt werden. Der angelegte Betrag ist auch ohne Abzüge und mit den entstandenen Gewinnen sofort voll verfügbar.

Wer als Anleger langfristig denkt, hat noch einen weiteren Vorteil: Durch den festen Anlagebetrag werden in Zeiten hoher Kurse weniger, bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft. Anders als bei einem größeren Einzelinvestment kommt es also auf den günstigsten Kaufzeitpunkt nicht an. Langfristig nimmt der Anleger so an der durchschnittlichen Rendite der zugrunde liegenden Anlageform teil.

Wer diese Vorteile nutzen möchte, sollte auf zwei Dinge achten: die Auswahl des richtigen Finanzprodukts und geringe Kosten. Geeignet sind besonders ETFs auf gängige Aktienindizes, zum Beispiel auf den Dax. Er bildet als Performance-Index nicht nur Kurssteigerungen ab, sondern er berücksichtigt auch Dividenden. Wer US-Aktien oder asiatische Märkte bevorzugt, sollte sich über geeignete Produkte entsprechend gut informieren.

Gewählt werden sollten einfache, verständliche Produkte, also keine Bonus- oder Hebelzertifikate. Die Kosten einfacher ETFs sind – im Vergleich zu aktiv verwalteten Aktienfonds – sehr günstig. Bleiben noch die Kosten für die Verwaltung des Sparplans bei der Bank, die vor Abschluss verglichen werden sollten. Und wer auch die noch einsparen möchte, kann mit etwas Disziplin seinen eigenen ETF-Sparplan einrichten und verwalten.

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An Malte Diesselhorst

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